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Thomas Gradinger ist in der Weltspitze angekommen

Von Ivo Schützbach
Thomas Gradinger mit seinem Technikchef Thomas Kubiak

Thomas Gradinger mit seinem Technikchef Thomas Kubiak

Dass sein vierter Platz in Magny-Cour kein einmaliger Ausreißer war, untermauerte Thomas Gradinger (NRT Yamaha) mit Rang 4 bei der Supersport-WM in Argentinien. Der Österreicher hat den Durchbruch geschafft.

Mit dem Titel in der IDM Supersport und Rang 9 bei seinem Wildcard-Einsatz auf dem Lausitzring 2017, hat sich Thomas Gradinger für einen Platz in der Supersport-WM empfohlen. Der frühere Teammanager von NRT Yamaha, Gary Reynders, erkannte das Talent des 22-Jährigen und verpflichtete ihn als Nummer 2 neben Jules Cluzel für diese Saison.

Technisch findet Gradinger bei NRT beste Bedingungen vor, die internen Querelen um Teameigentümer Vafi Khan versucht er so gut wie möglich auszublenden.

Als der Oberösterreicher in Magny-Cours auf Platz 4 preschte, fragte der WM-Dritte Randy Krummenacher, «was hat der gefrühstückt?»

In Argentinien schockte Gradinger die Gegner mit Rang 4 in den freien Trainings am Freitag und Platz 5 in der Superpole.

Im Rennen am Sonntag konnte er dem Spitzenduo Jules Cluzel und Sandro Cortese sowie Noch-Weltmeister Lucas Mahias auf Platz 3 nicht folgen, er kämpfte zu Rennmitte aber den Franzosen Corentin Perolari nieder, der die ersten Runden an der Spitze mitmischte. Gradinger konnte sich auch erfolgreich Krummi vom Leib halten. Der Schweizer wurde hinter Perolari Sechster, während Gradinger mit Rang 4 sein bestes WM-Ergebnis von Magny-Cours vor zwei Wochen wiederholte.

«Ich habe einen sehr guten Start erwischt, aber leider ein bisschen zu früh vor der ersten Kurve gebremst und dadurch einen Platz verloren», schilderte Gradinger SPEEDWEEK.com. Der Youngster kam als Sechster aus der ersten Runde zurück, überholte dann aber gleich Kyle Smith und war Fünfter. «Die Verhältnisse auf der Strecke waren sehr schlecht, noch schlechter als am Samstag. Ich habe mich auch mit den Reifen nicht wohlgefühlt. Ich wählte die härtere Mischung für den Vorderreifen, das war wahrscheinlich nicht gut, weil ich in fast jeder Kurve in Sturzgefahr war, weil sich das Vorderrad ziemlich bewegt hat.»

«Um an der Spitze dran zu bleiben, hatte ich zu wenig Vertrauen in den Vorderreifen und deshalb kontinuierlich etwas verloren», bemerkte der Yamaha-Pilot. «Ich hatte am Anfang auch viele Hinterradrutscher. Das bekam ich durch die Anpassung meines Fahrstils in den Griff und habe dann meinen Speed durchgezogen. Ich musste bis zum Ende pushen, weil Perolari und Krummi wieder etwas aufholten. Mit dem vierten Platz bin ich zufrieden, mein Ziel waren die Top-6. Ich schaffte es sitzen zu bleiben, obwohl das Rennen schwierig war. Danke ans Team, dass sie so gute Arbeit geleistet haben und wir das ganze Wochenende konkurrenzfähig waren.»

Gradinger verlor 8,310 sec auf Sieger und Teamkollege Jules Cluzel. In der Weltmeisterschaft liegt er mit jetzt 74 Punkten weiterhin auf Platz 8, zum Siebten Kyle Smith (Honda) fehlen aber nur noch zwei Punkte. Diese beim letzten Rennen in Katar aufzuholen, wird nicht einfach: Der Brite hat dort 2015 und 2016 gewonnen.

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