Formel 1: FIA-Urteil nach Crash in Baku

Nach desaströser Saison: Kawasaki plant Großoffensive

Von Ivo Schützbach
Jules Cluzel (li.) und Lucas Mahias wechseln zu Kawasaki

Jules Cluzel (li.) und Lucas Mahias wechseln zu Kawasaki

In der ersten Saison ohne Kenan Sofuoglu ist Kawasaki in der Supersport-WM in die Bedeutungslosigkeit abgestürzt; seit fast einem Jahr wurde kein Podestplatz errungen. Für 2019 kauft das Puccetti-Werksteam kräftig ein.

Nach einem missglückten Jahr in der Moto2-WM wechselte Kenan Sofuoglu für 2012 zu Kawasaki und zurück in die Supersport-Klasse, damals war der Türke auf Honda bereits zweifacher Weltmeister. 2012, 2015 und 2016 eroberte Sofuoglu den Titel und beendete damit für Kawasaki eine elfjährige Durststrecke.

Im WM-Finale 2017 unterlag der beste Supersport-Fahrer aller Zeiten in Doha zwar Yamaha-Ass Lucas Mahias im Titelkampf, Sofuoglu preschte aber mit wenigen Wochen vorher gebrochenem Becken auf Rang 3 und wurde Vizeweltmeister.

Ende Februar 2018 stürzte der heute 34-Jährige wegen eines Reifenschadens in Australien erneut schwer, Mitte Mai erklärte Sofuoglu in Imola seinen Rücktritt.

Sein dritter Platz von Katar ist bis heute der letzte Podestplatz von Kawasaki in der Supersport-WM. Der letzte Sieg datiert auf den 17. September 2017, als Sofuoglu in Portimao gewann.

2018 kamen Hikari Okubo, Sheridan Morais und Hector Barbera im Puccetti-Werksteam sowie Privatier Anthony West auf keinen grünen Zweig: Drei sechste Plätze von West sind die Kawasaki-Glanzlichter dieses Jahres. In der Gesamtwertung liegt der seit drei Rennen wegen Doping gesperrte Australier als bester Kawasaki-Lenker lediglich auf Platz 10.

Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti arbeitet seit Monaten daran, einen adäquaten Nachfolger für Sofuoglu zu finden. Vergangenen Sonntag einige er sich mit Yamaha-Werksfahrer Lucas Mahias, der 2017 Weltmeister wurde. Der Franzose wird 2019 an der Seite des Japaners Okubo fahren, dessen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert wird.

«Wahrscheinlich werden wir nächste Saison drei Supersport-Fahrer einsetzen», verriet Puccetti SPEEDWEEK.com. «Offiziell werden wir alles am Doha-Wochenende bekanntgeben.»

Dass sich der Italiener bis dahin bedeckt hält, ist Kalkül: Er will Hector Barbera, der seit der Sommerpause für Puccetti fährt, nicht entmutigen. «Momentan ist er etwas hinter unseren Erwartungen, in Katar sehen wir weiter», meinte der Teamchef.

Was er nicht sagt: 2019 wird aller Voraussicht nach Jules Cluzel die dritte ZX-6R in seinem Team steuern, der Franzose aus dem Nerds Racing Team Yamaha liegt vor dem Finale in Arabien sechs Punkte hinter WM-Leader Sandro Cortese auf Rang 2 und war bereits dreimal Vizeweltmeister. Mit 17 Siegen und 40 Podestplätzen in 68 Rennen gehört der 30-Jährige zu den erfolgreichsten Supersport-Fahrern.

Mit dem Duo Mahias und Cluzel hat Kawasaki beste Karten, die Pleite dieses Jahr wett zu machen. Bei Yamaha bilden Federico Caricasulo, der voraussichtlich zu GMT94 wechselt, und Randy Krummenacher, der einen Vertrag mit Bardahl Evan Bros Yamaha bis Ende 2019 hat, die Speerspitze.

Barbera wird sich ein anderes Team suchen müssen.

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