Polesetter Thomas Gradinger: «Ich bin kein Geilist»
Erste Pole für Thomas Gradinger
Mit 0,119 sec Vorsprung auf Yamaha-Kollege Federico Caricasulo und WM-Leader Randy Krummenacher sicherte sich Thomas Gradinger im Qualifying der Supersport-WM in Aragon seine erste Pole-Position.
Nicht nur eine Premiere für den 22-Jährigen, sondern auch für Österreich: Noch nie gelang einem Fahrer aus der Alpenrepublik in der Supersport-WM der erste Startplatz. Robert Ulm (Valencia 2003) und Christian Zaiser (Lausitzring 2006) schafften es immerhin in die erste Reihe.
«Mit der Pole habe ich nicht gerechnet, das Qualifying war noch nie meine Stärke», erzählte Gradinger SPEEDWEEK.com. «Ich dachte, dass in naher Zukunft mal die erste Startreihe fällig wird. Seit Thailand habe ich viel Selbstvertrauen und wusste, dass ich schnell bin. Dass es jetzt Pole-Position wurde, kommt ein bisschen überraschend. Ich mag Aragon, die Strecke ist aber nicht besonders für mich. Thailand hat für mich den Ausschlag gegeben, ich war aber auch in Australien schon vorne dabei.»
Auf Phillip Island wurde der Oberösterreicher Fünfter, in Buriram war er auf dem besten Weg zu seinem ersten Podestplatz, bis ihn ein Ölleck am Motor seiner R6 stoppte. «Wenn die Resultate besser werden, dann kriegst du mehr Selbstvertrauen», erzählte Gradinger. «Bei mir braucht das seine Zeit, aber wenn es passt, dann passt es gut.»
Ist der Podestplatz im Aragon-Rennen in Reichweite? Es wäre der erste für einen Österreicher in dieser Weltmeisterschaft. «Ein Podestplatz ist immer mein Ziel», unterstrich der Deutsche Meister von 2017. «Wir müssen aber den Ball flach halten. Ich will in die Top-5, durchkommen und Punkte von Thailand gutmachen, wo wir Pech hatten. Genießen und Spaß haben ist das Wichtigste. Sicher wäre es cool, wenn ich als Erster einen Podestplatz hole, aber ich bin nicht so der Geilist für Statistiken. Sagt man das so? Ich mache am Sonntag meinen Start, ziehe mein Ding durch und dann ergibt sich der Plan. Die ersten fünf liegen eng beieinander, das wird ein interessantes Rennen.»
Wer das Rennen am Sonntag, Start ist um 12.15 Uhr, live verfolgen will, muss auf einen Webstream zurückgreifen. Gratis überträgt ausschließlich ServusTV, allerdings mit englischem Kommentar.