Millionär Kenan Sofuoglu: «Das macht viele wütend»
Kenan Sofuoglu liebt schnelle Autos
Wer hat in der Supersport-WM die meisten WM-Titel (5) und Rennen gewonnen (43), die meisten Podestplätze eingefahren (85), die meisten Pole-Positions erreicht (34), die meisten WM-Punkte gesammelt (2429) und die meisten schnellsten Rennrunden (31) erobert? Die Antwort ist immer die gleiche: Kenan Sofuoglu!
Nach mehreren schweren Verletzungen erklärte der heute 35-Jährige am 13. Mai 2018 seinen Rücktritt. Seither sitzt er für die Partei des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als Abgeordneter im Parlament und arbeitet als Manager für die Rennfahrer Toprak Razgatlioglu (Superbike-WM), Can Öncü (Supersport-WM), Deniz Öncü (Moto3-WM) sowie Bahattin Sofuoglu (Supersport-300-WM).
Kenan Sofuoglu hat seine erfolgreichen Jahre im Motorrad-Rennsport genützt, um es zu einem erstaunlichen Vermögen zu bringen.
«Ich war der erste türkische Rennfahrer, das führte dazu, dass ich viele Sponsoren hatte», erzählte der Multi-Weltmeister SPEEDWEEK.com. «Mit den Rennen selbst habe ich nicht viel verdient. Wobei ich einen sehr guten Kawasaki-Vertrag hatte. Es war ganz einfach: Werde ich Zweiter, kein Geld. Gewinne ich, bekam ich mehr Geld als jeder Superbike-Fahrer. So waren auch meine Sponsorenverträge, nur Siege und Titel zählten. Wenn ich gewann, bekam ich sehr viel Geld. Und ich habe viel gewonnen. Ganz sicher habe ich mit jedem Sieg mehr Geld verdient als Jonathan Rea.»
«Alles Geld, das ich die letzten zehn Jahre verdient habe, investierte ich», bemerkte der Mann aus Adapazari. «Das zahlt sich heute aus, jetzt verdiene ich mehr wie als Rennfahrer. Meine ganze Rennkarriere habe ich in Häuser investiert und ein Geschäft nach dem anderen gekauft. Heute habe ich über 50 Räumlichkeiten vermietet und leiste mir auch gewisse Dinge wie Autos und Motorräder.»
Da bleibt Neid nicht aus. «Ich habe in meinem Leben eine Karriere aufgebaut, was sehr schwierig war», schilderte Sofuoglu. «Ich hatte niemanden, der mir half. Alles musste ich mir selbst erarbeiten und machte schwere Zeiten durch. In meinem Privatleben habe ich viel verloren. Mein heutiges Leben als Politiker ist ganz anders, als was ich immer gewohnt war. Andere haben eine 30-jährige politische Karriere hinter sich, bis sie einen Sitz im Parlament bekommen. Ich komme daher und sitze im Parlament, das macht viele Leute wütend. Sie regen sich auch über meinen Lebensstil auf, kein anderer Senator fährt einen Lamborghini und ist mit Motorrädern auf der Rennstrecke unterwegs. Ich bin zu viel in den Medien und sehr berühmt.»