Baldassarri verletzt, WM-Ersatzmann kommt aus der IDM
Luca de Vleeschauwer
Beim IDM Supersport-Wochenende auf dem Nürburgring holte Luca de Vleeschauwer vom Team MotoLife die Plätze 4 und 7. Doch statt anschließend die Heimreise nach Belgien anzutreten, machte sich der Triumph-Pilot auf den Weg nach Frankreich. In Magny Cours wird er sein WorldSSP-Debüt geben, da er dort den verletzten Lorenzo Baldassarri (WRP by SKM-Triumph) vertritt. Der Belgier tritt damit in große Fuss-Stapfen. Immerhin war Baldassari im Jahr 2022 Supersport-Vize-Weltmeister hinter Dominique Aegerter.
«Ja, das stimmt », bestätigte de Vleeschauwer auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com. «Ich werde für das Team fahren. Aber es ist nicht mein erstes Mal in der Weltmeisterschaft, ich habe bereits zwei Wildcards in der Supersport 300 absolviert.»
De Vleeschauwer, der inzwischen auch Langstrecken-WM fährt, hat sich über die IDM Supersport 300 in die IDM Supersport hochgearbeitet. Sein ehemaliger Teamchef Emil Weber hätte ihn gerne ein weiteres Jahr in seinem Kawasaki-Team behalten, doch der 22-Jährige entschied sich zum Wechsel ins Triumph-Team. «Ich habe zu Beginn des Jahres», erklärt der Belgier, «als ich meinen Vertrag mit dem Team aushandelte, meine Absichten klargemacht, dass ich in diesem Jahr eine Wildcard in der Supersport-WM haben möchte, wenn die Ergebnisse stimmen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich im Falle eines verletzten Fahrers im WorldSSP-Team zumindest eine Option für sie sein würde, um diesen Fahrer zu ersetzen.»
Nach Baldassarris Verletzung ging es für Luca de Vleeschauwer erst einmal zum IDM-Einsatz ins niederländische Assen. Ohne Vorahnung ging der Belgier wie gewohnt ans Werk. «Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass das Team mich als Ersatzfahrer für Balda in Betracht zog. Nach Rennen 2, als wir zum zweiten Mal am Wochenende den zweiten Platz holten, sagte mir mein Teamchef Andreas, dass ich als Ersatz für Balda ausgewählt wurde.»
Somit kam de Vleeschauwer aus dem Jubeln nicht mehr heraus. «Ich war so aufgeregt», verrät er, «dass ich ihm einen dicken Kuss auf den Kopf gab, denn Magny Cours ist eine neue Strecke für mich. Ich habe ein paar Runden im Autosimulator gedreht, aber das war's auch schon. Ich bin vor allem auf den Unterschied zwischen dem Motorrad aus der IDM gespannt und darauf, von meinem Teamkollegen John McPhee zu lernen. Und dies für das letzte IDM-Rennen in Hockenheim eine Woche später zu nutzen.»