Randy Krummenachers Ziel ist die Superbike-WM
Randy Krummenacher baut seine Karriere auf
Am letzten Juli-Wochenende 2016 will Randy Krummenacher mit einem Kawasaki-Team am legendären Acht-Stunden-Rennen in Suzuka teilnehmen. «Noch ist es zu früh, um zu sagen für welches Team – ich arbeite daran», erzählte der 26-Jährige SPEEDWEEK.com im Exklusivinterview. Die Schweizer Fans erhoffen sich ein Dreamteam Bolliger Kawasaki mit Krummenacher.
Was der Zürcher Oberländer sonst noch vor hat.
Dein geplanter Start in Suzuka ist ein Vorgeschmack auf die Superbike-WM?
Ich will auf der 1000er zeigen, dass ich auch mit diesem Motorrad schnell bin. Ich bin einmal in Hockenheim eine 1000er von meinem Sponsor Emil Weber gefahren, einen Tag zusammen mit Cudlin. Das hat mir gut gefallen, die Kawasaki ist ein gutes Bike. Ich sehe das als Arbeit für die Zukunft. Außerdem ist Suzuka eines jener Rennen, das du mal gefahren sein musst. Ich hatte schon immer eine super Ausdauer, dort kann ich sie richtig zeigen. Ich habe mit Dominique Aegerter geredet, er sagte mir, dass es brutal hart ist, wenn du drei oder vier Stunden fährst – aber auch sehr cool.
Mit deiner Größe bist du für das Superbike wie gemacht?
Ich hatte das schon für dieses Jahr ins Auge gefasst. Es wäre aber unmöglich gewesen, dass ich in einem Topteam hätte fahren können. Wenn ich Superbike Top-10 fahre, dann wäre das zu wenig gewesen. Dann hätte ich eine Chance bekommen, es wäre nicht schlecht gewesen, aber nicht weitergegangen. Darum wollte ich Supersport fahren, mit guten Resultaten vorne fahren, darauf kann ich aufbauen. Am Schluss sind es die Resultate, die zählen – ob ich Superbike oder Supersport fahre.
Bei Kawasaki gibt es in der Theorie den Weg nach oben. In der Vergangenheit haben wir gesehen, dass die Top-Jungs aus der Supersport-WM immer gute Superbike-Verträge bekamen.
Eben. Ich halte den Ball aber lieber noch flach, erst will ich einen guten Job abliefern. Es ist aber schon so, dass ich nicht im Auge habe zurück in Moto2 zu gehen, ich will in diesem Fahrerlager bleiben.
Ich habe Qualitäten, die ich in Supersport nicht so brauche, die bei den Superbikes aber nützlich wären. Meine Fitness, ich habe Power. Mit der 1000er kannst du das mehr anwenden. Das Gewicht ist dort auch nicht so entscheidend.
Kannst du verstehen, dass dein Landsmann Dominic Schmitter lieber für ein Hinterbänkler-Team wie Grillini Kawasaki die Superbike-WM bestreitet, als in der Supersport-WM im Mittelfeld zu fahren?
So etwas nachzuvollziehen ist immer schwierig, wenn man nicht in der Haut desjenigen steckt. Ich kenne seine Ansichten nicht, sein Gefühl, was er denkt, was er für eine Karriere machen will. Für mich kommt so eine Option nicht in Frage, das ist aber nicht negativ gemeint. Für ihn ist es vielleicht super. Am Schluss gönne ich es jedem, wenn er seinen Traum leben kann – egal wo.