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Was hinter dem deutschen Ducati-Werksteam steckt

Von Ivo Schützbach
Triple-M by Barni nennt sich das diesjährige Ducati-Werksteam im Superstock-1000-Cup. Hinter der Mannschaft steht Deutschlands größter Ducati-Händler Matthias Moser aus Frankfurt.

Als sich Barni Ducati entschied mit Superstock-Champion Leandro Mercado 2015 in der Superbike-WM anzutreten, musste der Hersteller aus Italien umstrukturieren.

Matthias Moser, Vater von Superstock-Pilot Marc (21) und Chef von Ducati Frankfurt, verbündete sich mit Barni. Während Mosers Firma Triple-M für die Finanzierung und Infrastruktur sorgt, ist Barni für die technische Betreuung zuständig. Weil der Italiener Marco «Barni» Barnabo dies gratis macht, taucht Barni weiterhin prominent im Teamnamen auf.

Ohne Triple-M hätte Barni aus dem Superstock-1000-Cup aussteigen müssen, die Italiener brauchen alle Ressourcen für ihr Ein-Mann-Team in der Superbike-WM. Die Ducati-Werksmaschinen wären dann an das niederländische Team EAB oder die Althea-Truppe gegangen.

Moser war clever genug, sich den Support aus Bologna zu sichern, er erhält neues Material exklusiv als Erster.

MotoGP-Testfahrer Michele Pirro, der dieses Jahr Italienische Superbike-Meisterschaft fährt um rennfit zu bleiben, entwickelt für Triple-M und den Superstock-1000-Cup.

Saisonvorbereitung fiel ins Wasser

Größter Unterschied zum letztjährigen Motorrad: Die Elektronik von Magneti Marelli, die jener der Werks-Superbikes kaum nachsteht. Außerdem werden erstmals Federelemente der italienischen Firma Mupo verwendet.

«Das ist ein anderes Motorrad», urteilte Pilot Marc Moser, der zusammen mit dem Tschechen Ondrej Jezek das Team Triple-M by Barni Ducati bildet. Der Hesse weiß um die größte Chance seiner Karriere, nur die Saisonvorbereitung lief für den 21-Jährigen nicht wie gewünscht. «Ich musste ohne Motorradfahren auskommen», erzählte Moser SPEEDWEEK.com in Aragón. «Die Motorräder wurden lange nicht fertig, dann hatten wir Probleme zu testen und übelstes Wetter. Die Tests in Valencia und Aragón sind ins Wasser gefallen. In Aragón konnte ich einen Tag im Trockenen bei vier Grad Celsius fahren. Dann habe ich mir überlegt die 1000 Kilometer in Hockenheim zu fahren, um ein bisschen mehr Trainingszeit zu haben. Als ich aber das Wetter gesehen habe, dachte ich mir, dass ich mich nicht verletzen will vor dem ersten Rennen. Ich fuhr ein bisschen Motocross, das war alles.»

Teamkollege Jezek hatte vier trockene Trainingstage in Spanien, allerdings nicht auf einer Ducati Panigale.

Das erste freie Training beendete Moser in Aragón mit 3,6 sec Rückstand auf Rang 19, davon lässt er sich aber nicht aus der Ruhe bringen: «Das ist ein neues Motorrad, es hat einen anderen Lenkkopfwinkel, fährt sich komplett anders, es hat ein anderes Fahrwerk, das muss ich alles erst lernen. Ein Testtag bei Kälte bringt dir gar nichts.»

Nach dem Rennen in Assen in neun Tagen will Moser verstärkt fahren, um mehr Praxis zu bekommen. «Ich muss aber auch schauen, wie es mit den Uni-Zeiten passt», schränkt der Management-Student ein. «Ich brauche meine Zeit auf dem Motorrad, um schnell zu werden. Deshalb kommt mir die IDM entgegen, da hat man viel Fahrzeit, kann viel ausprobieren, dann bekommt man auch ein gutes Set-up für die Strecke. Wahrscheinlich fahre ich die Rennen in Schleiz und Hockenheim – in der Superbike-Klasse.»

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