Deshalb ist Stock-Aprilia schnell: Superbike-Technik!
Aprilia, Yamaha und Ducati schicken 2015 im Superstock-1000-Cup Werksteams an den Start, Suzuki und Kawasaki werksunterstützte Teams. BMW hat mit dem Italiener Roberto Tamburini (Sieg in Aragón) nur ein heißes Eisen im Feuer.
SPEEDWEEK.com sprach mit Aprilia-Teammanager Dario Raimondi, weshalb der Cup für die Hersteller an Wichtigkeit gewonnen hat.
Hat euch der erste Sieg von Lorenzo Savadori in Assen überrascht?
Wir wussten, dass unser Motorrad stark sein würde, es ist eine Schwester unseres Superbikes. Es kommt aus der gleichen Familie, ich habe aber nicht erwartet, dass wir ab dem ersten Rennen konkurrenzfähig sein würden. Man muss auch sagen, dass wir mit Lorenzo Savadori einen sehr guten Fahrer auf der Maschine haben, er kann den Unterschied ausmachen, was die Abstimmung betrifft. Kevin Calia strauchelt ein bisschen, wir arbeiten aber daran ihn schneller zu machen.
Ist das eine echte Werksmaschine, die in Noale vorbereitet wird?
Ja, sie kommt bei uns aus der Werkstatt.
Im Gegensatz zu Aprilia, Ducati und Yamaha leistet sich BMW kein Werksmotorrad und gewinnt trotzdem.
Unser Motorrad ist zwar eine Werksmaschine, letztlich ist es aber ein Serienbike aus dem Laden. Für uns ist es einfacher, wenn wir die Motorräder für das Team vorbereiten und dieses sie nur in den Auflieger einladen muss.
Uns geht es darum zu zeigen, dass Aprilia ein konkurrenzfähiges Serienmotorrad hat. Wir schlagen uns auch in der US-Meisterschaft gut.
Merkst du, dass das Interesse am Superstock-1000-Cup dieses Jahr deutlich höher ist durch das Werksengagement von fünf Herstellern?
Natürlich, das ist nett. Dieses Jahr sehen wir eine der besten Superstock-Meisterschaften in der Geschichte. In Aragón sahen wir fünf Hersteller in den Top-6, in Assen vier in den Top-8. Das ist das Beste für die Meisterschaft, das Beste für alle.
Weshalb ist diese Klasse für die Hersteller auf einmal wichtiger? Gerade jetzt, wo die Superbike-WM seriennaher geworden ist.
Hier kann man gut junge Fahrer aufbauen. Die Motorräder haben nicht so viel Leistung wie die Superbikes. Ein Fahrer kann wachsen und sich für die Superbike-WM oder eine andere Meisterschaft empfehlen.
Für die Hersteller ist es eine gute Möglichkeit, Fahrer auf demselben Motorrad für die Superbike-WM heranzuziehen.
Nehmen wir mal an, Savadori gewinnt viele Rennen und wird Meister: Bekommt er dann die Chance von euch 2016 im Superbike-Werksteam zu fahren?
Der Schritt wäre nicht zu groß. Er hat das Alter und die körperlichen Voraussetzungen. Aber das müssen wir von Fall zu Fall entscheiden, wir haben auch Verträge mit anderen Fahrern.
Glaubst du, dass der Superstock-Champion in einem Topteam auch in der Superbike-WM an der Spitze fahren könnte?
Ja. Die besten Fahrer in dieser Meisterschaft können auch bei den Superbikes mithalten. Das Prinzip des Superstock-Cups ist ja, dass die Fahrer beweisen sollen, dass sie das Potenzial haben, ein Superbike-Pilot zu sein. Hier können sie den Herstellern zeigen, dass sie schnell sind.
Wenn ein junger Fahrer in unsere Box kommt, ist er von den Superbikes beeindruckt. Die Superstock-Teams arbeiten in Zelten, in einem Superbike-Team hat jeder eine Box, es sind große Teams mit schönen Hospitalitys.
Was für Verträge haben eure Superbike-Werksfahrer Leon Haslam und Jordi Torres?
Sie haben Ein-Jahres-Verträge mit Option für ein weiteres Jahr. Sie schlagen sich beide gut und passen auch prima zum Team. Abgesehen von den Rennen erledigen sie auch in der Außendarstellung einen guten Job für Aprilia.