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Lorenz Sennhauser - Ein würdiger Meister!

Von Andreas Gemeinhardt
Lorenz Sennhausers souveräne Leistung auf dem Hockenheimring wurde mit dem Meistertitel in der Kategorie Superstock 1000 belohnt.

Zwei Stürze entschieden über den Titelgewinn in der Schweizer Superstock-1000-Meisterschaft. Der als Gesamtführender angereiste Chris Burri musste in der letzten Runde des ersten Rennens zu Boden und verlor den ersten Tabellenplatz an seinen Teamkollegen Lorenz Sennhauser. Im zweiten Lauf stürzte Jacques Schmid, als er Jagd auf Sennhauser machte. Nur Sennhauser selbst blieb an diesem Wochenende fehlerlos und durfte sich am Ende als neuer Schweizer Superstock-1000-Meister feiern lassen.

Das SwissMoto-Racing-Finale in Hockenheim versprach Hochspannung. In der Klasse Superstock 1000 führte Chris Burri mit 201 Punkten vor seinem ASR-BMW-Teamkollegen Lorenz Sennhauser (194 Punkte) und 15 Punkte vor Jacques Schmid (BMW/186 Punkte). Trotz der knappen Führung von Burri sahen viele Beobachter vor den beiden alles entscheidenden Rennen nicht ihn, sondern seinen Teamkollegen Lorenz Sennhauser als grossen Favoriten. Denn Sennhauser, der 2014 am liebsten mit demselben ASR-Team eine weitere Saison bestreiten würde, hatte von den letzten sechs Rennen fünf für sich entschieden. 

Bei trockenen Verhältnissen und beinahe hochsommerlichen Temperaturen schaltete die Ampel in Hockenheim zum ersten Lauf auf Grün. Burri übernahm sofort das Zepter, Sennhauser hängte sich in seinen Windschatten, während sich Schmid nach einem mittelprächtigen Start zuerst mit Gaststarter Eric Vionnet und dem Polen Pawel Szkopek herumschlagen musste. Dennoch wurde Schmid nicht Dritter, sondern Zweiter, denn in der letzten Runde passierte das Drama: Beim Konter gegen Sennhauser, der ihn kurz zuvor überholt hatte, stürzte Burri und flog per Highsider spektakulär ins Kiesbett. 

«Ich wollte innen durch, doch Lorenz fuhr im Unterschied zu den vorherigen Runden Kampflinie, ich hatte daneben keinen Platz mehr und musste statt über die Randsteine innen durch», erklärte Burri. «Doch genau da war ein Loch, es hat mich brutal ausgehebelt. Wenn ich auf den Curbs geblieben wäre, wären wir beide runtergefallen.» Burri blieb zunächst liegen, doch bald kam die Entwarnung. Bis auf Prellungen und einer aufgebissenen Lippe schien alles in Ordnung. Damit war die Sache für das zweite Rennen klar: Sennhauser führte mit 219 Punkten vor Schmid mit 206 Punkten und Pechvogel Burri mit 201 Punkten. Ein vierter Platz würde Sennhauser dank seiner vielen Siegen den Titel bescheren.

Trotz seiner Prellungen stand Burri mit seinem Ersatzmotorrad beim zweiten Rennen am Start, doch es war Sennhauser, der das Geschehen von Beginn an kontrollierte. Burri konnte ihm zwar folgen, aber nicht angreifen. Schmid, der unbedingt siegen musste, falls er noch eine Titelchance haben wollte, kam erneut nicht sonderlich gut weg. Doch dann forcierte Schmid das Tempo, drehte mit 1:30,762 die schnellste Rennrunde und schloss zu Burri auf. Er schaffte es sogar am ASR-BMW-Piloten vorbei und lag nur noch eine Sekunde hinter dem führenden Sennhauser, doch dann rutschte er über das Vorderweg in den Kies. Schmid konnte dennoch auf dem dritten Rang weiterfahren und wäre bei diesem Zieleinlauf mit einem Punkt Vorsprung Gesamtzweiter geworden.

Doch damit war Leader Sennhauser nicht einverstanden. Trotz mehreren Sekunden Vorsprung drosselte er das Tempo und überliess den Sieg seinem Teamkollegen Burri, der damit den Doppelsieg in der Gesamtwertung für das ASR-BMW-Team sicherstellte. Natürlich war Schmid nicht besonders glücklich über dieses taktische Manöver, das ihm den Vize-Titel raubte. «Ich muss das jetzt erst einmal verdauen», gab er sich zurückhaltend. «Ich war an Burri vorbei und auf Sennhauser fehlte mir nur noch eine Sekunde. Aber dann kam dieser blöde Rutscher. Aber es ist eben, wie es ist.»

Lorenz Sennhauser freute sich über den Titel und den Doppeltriumph für das Team: «Das Ziel war, Schmid zu kontrollieren und Burri vor ihm ins Ziel zu bringen. Das ist uns gelungen!» Burri selbst stieg mit schmerzverzerrtem Gesicht von seiner BMW. «Ich habe echt auf die Zähne beißen müssen, die Prellungen sind schon heftig» sagte Burri. «Ich muss mich bei Lorenz bedanken und möchte ihm gleichzeitig zum Titel gratulieren. Er hat sich extrem stark für das Team eingesetzt und dieses Jahr viel geopfert. Was er da in der letzten Runde gemacht hat, ist nicht selbstverständlich. Es ist wirklich super, einen solchen Teamkollegen zu haben. Lorenz ist ein würdiger Meister!» Quelle: swiss-moto-racing.ch

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