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Ken Roczen: Warum er nicht nach Europa kommt

Von Adam Wheeler
Ken Roczen: Nach dem Podestplatz beim Monster Energy Cup (Bild) ist Training in Florida angesagt

Ken Roczen: Nach dem Podestplatz beim Monster Energy Cup (Bild) ist Training in Florida angesagt

Red-Bull-KTM-Star Ken Roczen nimmt nicht an den europäischen Supercross-Events in Genua und Paris teil. Offiziell war von «persönlichen Gründen» die Rede. Die Hintergründe.

In einer offiziellen KTM-Pressemitteilung teilte Ken Roczen mit, dass sein Verzicht auf die Supercross-Events in Genua und Paris-Bercy aus«persönlichen Gründen» geschehen ist. Nur ein wenig mehr Erklärungen gab es auf dem Twitter-Account des 19-Jährigen (rund 81.000 Follower), aber einige Interaktionen mit dem renommierten Trainer Aldo Baker und dessen kleinem Team gab weitere Hinweise, warum der vierfache Gewinner der MX2-Klasse beim Motocross der Nationen seine europäischen Fans enttäuschen muss.

Der kanadische Journalist Steve Matthes, bekannt für seine Insider-Podcasts, ist jeweils bei allen Supercross-WM- und US-Motocross-Rennen mit dabei und topinformiert. Matthes erklärt, dass Roczens Abwesenheit in Italien und Frankreich mit der Vorbereitung auf 2014 und den Umständen, die der Klassenwechsel mit sich bringt, zu tun hat. Denn der Thüringer muss sich erstmals für die 17 Indoor-Supercross- und zwölf Outdoor-Events auf der KTM 450 SX-F vorbereiten.

«Ich war nicht im geringsten überrascht», schreibt Matthes diese Woche. «In der Mitteilung war von persönlichen Gründen die Rede. In Wirklichkeit hätte aber stehen sollen ‹mein neuer Trainer sagte, ich sollte das nicht machen›. Roczen hat sich für 2014 mit Baker verbündet. Einer der wichtigsten Punkte in Bakers Programm heisst, verbeisse dich zu Hause in die Arbeit und verlasse unter keinen Umständen und für keine noch so schöne Stange Geld diesen Ort. Baker ist einfach ein Anhänger der Theorie, dass die Arbeit in der Vorbereitungsphase vor der Saison gemacht werden muss und dass Reisen nach Europa eine zu grosse Belastung für den Körper sind.»

Der US-MX-Experte meint weiter: «Es gibt keinen Zweifel, dass Roczen gegenüber Baker ein grosses Opfer in Form von persönlichem Engagement und entgangenen Antrittsgagen erbringt, indem das macht, was er verlangt. Es ist auf eine Weise lobenswert und zeigt, dass der Deutsche sein Programm für nächstes Jahr sehr ernst nimmt.»

Es läuft nun auch darauf hinaus, dass Roczen seine Wahl-Heimat in Kalifornien, wo er die beiden letzten Jahre mit seinem Vater und Freundin Mariah gelebt hat, verlassen und nach Florida ziehen wird. Dort betreut Baker seine auserwählte Gruppe von Athleten, welche Grössen wie Ryan Villopoto, Adam Cianciarulo und Tyla Rattray beinhaltet. Etwas Urlaub, der Umzug von Westen nach Osten und der Ratschlag seines südafrikanischen Mentors wurden wohl über den «persönlichen Gründen» vereint, die ein nicht unerhebliches Loch in den Startlisten von Genua und Bercy hinterlassen haben.

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