Supercross Genf: Sieg für Brayton, Titel an Musquin
Justin Brayton: Finalsieg am Samstag, aber der Genfer Titel ist nach drei Jahren in Folge weg
Nach drei Siegen in den letzten drei Jahren musste Justin Brayton beim Supercross Genf seine Entthronung hinnehmen: Der Amerikaner gewann zwar am Samstagabend kurz vor Mitternacht das Finale des zweiten Tages, aber mit einem zweiten Rang war Marvin Musquin der Titel «König von Genf» nicht mehr zu nehmen. Der Franzose aus dem KTM-Werksteam ist damit beim traditionell von vielen Fans aus dem Nachbarland besuchten Event erster französischer Gesamtsieger in der Palexpo-Halle seit Benjamin Coisy 2008. «Ein klasse Weekend», strahlte Musquin, «Justin war heute aber sehr schnell.»
Musquin erzielte auf der KTM 350 SX-F wie schon im Halbfinale auch im Finale den Holeshot. Brayton beendete die erste Runde nur als Sechster, aber der Amerikaner startete danach eine Aufholjagd. In der zehnten Runde war es in den Whoops um Musquin geschehen, Brayton ging vorbei und siegte. «Das war super, im Gegensatz zu gestern», stellte der Amerikaner angesichts des sechsten Rangs vom Freitag fest. «Aber das macht nichts, ich wollte hier einfach Spass haben. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder hier fahren kann. Ich mag Genf wirklich.»
Für das grösste Spektakel neben dem neuen Genfer König und Samstag-Sieger Brayton sorgte aber Malcolm Stewart. Der jüngere Bruder von SX-Superstar James Stewart brachte es nach seinen beiden Stürzen vom Freitag auch am Samstag fertig und baute in zwei Läufen zwei Patzer ein. Der Sturz auf dem rutschigen Hartboden im Finale geschah auf Rang 2 liegend, danach musste sich der Publikumsliebling mit der Rastafrisur von Rang 5 wieder auf das Tagespodest nach vorne arbeiten.
Stewart und Musquin hatten sich schon im Halbfinale ein atemberaubendes Duell um den Prestigesieg geliefert. Die beiden Supercross-Cracks aus der US-Szene duellierten sich über mehrere Runden, die Führung wechselte mehrmals. Aber als der Amerikaner in eine Streckenbegrenzung prallte und deshalb viel Schwung verlor, musste er sich mit Rang 2 zufrieden geben. Musquin meinte: «Es war schön, dass wir den Fans ein Spektakel bieten konnten.»
Für Lokalmatador Julien Bill blieb beim Feuerwerk der US-Stars nur die Statistenrolle. Der MX3-Weltmeister von 2011 musste in den Hoffnungslauf, stürzte dort in der ersten Kurve und konnte danach als Lucky Loser doch noch am Finale teilnehmen. Dort schaffte es der Genfer Honda-Pilot auf Rang 14.
SX2: Sulivan Jaulin unschlagbar, Thury mit Top-7-Rängen
In der SX2-Klasse setzte sich Sulivan Jaulin mit zwei Laufsiegen klar durch. Der Franzose aus dem Pfeil-Kawasaki-Team durfte auf der Pro-Circuit-Maschine des verletzten Amerikaners Darryn Durham antreten und nutzte das edle Material in Genf für drei Laufsiege bei vier Starts, der 21-Jährige sicherte sich klar den Titel als «Prinz von Genf». Am Samstag landete jeweils MX2-Europameister Valentin Guillod auf Rang 2, der Schweizer machte aus der ausverkauften Halle ein Tollhaus.
Dominique Thury musste zwei schwache Starts hinnehmen, konnte danach aber das Tempo locker mitgehen. Einzig im zweiten Lauf verlor der Kawasaki-Pfeil-Pilot Mitte des Rennens etwas den Rhythmus. Der aktuelle Gesamtleader der SX2-Wertung im ADAC SX Cup konnte sich bei seinem Gastspiel im französisch geprägten Startfeld die Ränge 5 und 7 sichern.
Supercross Genf, Samstag
SX1, Finale
SX1, Finale
1. Justin Brayton (USA), Yamaha
2. Marvin Musquin (F), KTM
3. Malcolm Stewart (USA), Honda
4. Wil Hahn (USA), Honda
5. Grégory Aranda (F), Kawasaki
6. Angelo Pellegrini (F), Honda
7. Fabien Izoird (F), Suzuki
8. Boris Maillard (F), Kawasaki
9. Matteo Bonini (F), Kawasaki
10. Kevin Ballanger (F), Yamaha
…
14. Julien Bill (CH), Honda
Gesamtwertung «König von Genf»
1. Musquin
SX2, 1. Lauf
1. Sulivan Jaulin (F), Kawasaki
2. Valentin Guillod (CH), KTM
3. Adrien Lopes (F), KTM
4. Adrien Escoffier (F), Suzuki
5. Dominique Thury (D), Kawasaki
6. Simon Mallet (F), Honda
7. Yannis Irsuti (F), Yamaha
8. Gaetan Le Hir (F), Honda
9. Romain Berthome (F), Honda
10. Kevin Auberson (CH), KTM
2. Lauf
1. Jaulin
2. Guillod
3. Irsuti
4. Lopes
5. Mallet
6. Jeremy Chauveau (F), KTM
7. Thury
8. Escoffier
9. Le Hir
10. Theo Roptin (F), KTM
…
12. Auberson
Tageswertung
1. Jaulin, 40 Punkte
2. Guillod, 34
3. Lopes, 28
4. Irsuti, 24
5. Mallet, 21
6. Escoffier, 21
7. Thury, 20
…
11. Auberson, 10
Gesamtwertung «Prinz von Genf»
1. Jaulin