WM-Finale: Hermunen auf Meisterschaftskurs
Mauno Hermunen: Die Pole-Position geschafft, folgt am Sonntag die Krönung?
Unter der warmen Sonne von Südfrankreich gibt dieses Wochenende der Supermoto-Zirkus sein letztes Stelldichein in dieser Saison. Verpasste Mauno Hermunen letztes Jahr den WM-Titel um 15 Punkte, so führt er in diesem Jahr vor den letzten Rennen mit 25 Punkten Vorsprung vor Weltmeister und TM-Markenkollege Thomas Chareyre. Ließ der Finne in den beiden freien Trainings in der Zeitentabelle anderen großzügig den Vortritt, so war er im Zeittraining zur Stelle.
In seiner zweiten gezeiteten Runde fuhr er gleich eine Bestzeit, die erst zehn Minuten vor Schluss des Qualifyings von Thomas Chareyre getoppt werden konnte. Hermunen fuhr nochmals hinaus, rollte sich eine Runde ein und brannte in seiner vierten Runde Widersacher Chareyre 0,5 sec auf, die dieser auch nicht mehr wettmachen konnte. «Für mich war es ein harter Tag. Ich bin im ersten freien Training gleich zu Anfang in der Whoops-Section gestürzt und habe keine Luft mehr bekommen», räumt Chareyre ein. «Insofern ist ein zweiter Platz im Qualifying nicht so schlecht. Ich muss am Sonntag versuchen meine Chance zu nutzen, an Hermunen vorbeikommen und beide Rennen gewinnen.»
Wenn dem so wäre, hätte Chareyre zwar sechs Punkte gutgemacht, aber Hermunen müsste entweder ausfallen oder gleich zweimal Neunter werden. Kommt Hermunen bereits im ersten Lauf vor Chareyre ins Ziel, ist er vorzeitig Weltmeister.
Adrien Chareyre, der Sieger des letzten GP in Sizilien vor einer Woche landete auf Platz 3. «Mit meinem dritten Platz bin ich soweit zufrieden, aber mit meiner Zeit nicht», übt sich der Aprilia-Pilot in Selbstkritik. «Es ist eine Schande, dass wir hier zwar die beste Asphaltstrecke haben, aber dafür der Offroadteil der schlechteste in der ganzen Saison ist. Das kann nicht sein! Ich will am Sonntag schauen, was ich machen kann. Am besten den Start gewinnen und dann ganz breit machen», grinst Chareyre. «Im Offroadbereich kannst du nicht überholen, außer dein Vordermann macht einen Fehler. Im Asphaltbereich ist überholen schwierig, aber nicht unmöglich. Also muss ich einfach nur nach vorne kommen.»
Über den Offroadbereich haben sich praktisch alle Fahrer beschwert. Er ist extrem schlecht präpariert und voller größerer Steine. «Das hier ist ein Enduroabschnitt und hat nichts mit Supermoto geschweige denn einer Supermoto-WM zu tun. Es ist so staubig, dass du kaum siehst, wenn dein Vordermann stürzt», beklagt sich Daniele Puca, Teamchef des Fast Wheels-Teams. Durch die schlechte Präparation ist die Whoops-Section nicht mehr rund genug und weist größere Löcher auf. In einem davon stürzte Thomas Chareyre.