Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

WM Rivesaltes: Hermunen fährt Titel nach Hause

Von Markus Niegtsch
Beim Finale zur Supermoto-WM in Südfrankreich wurde das einheimische Publikum mit einem Dreifachsieg verwöhnt. Weltmeister aber wurde der Finne Mauno Hermunen.

Vor den letzten beiden Läufen der Saison war die Ausgangslage klar. Der bisherige Weltmeister Thomas Chareyre musste beide Läufe gewinnen und war trotzdem auf Schützenhilfe angewiesen. SHR-Pilot Hermunen reichten ein achter und neunter Platz zum Titel. Aber den wollte der Franzose Thomas Chareyre vor heimischem Publikum nicht kampflos abgeben. Bereits im ersten Lauf zeigte er sich nach den ersten Kurven kämpferisch und presste sich mit einem harten aber fairen Manöver an Hermunen vorbei. Dabei musste der Finne auf Platz 4 zurück. Kurz darauf im Offroadteil geriet der WM-Leader noch mit Thierry van den Bosch aneinander und beide fielen weit zurück. Thomas Chareyre konnte den Sieg vor seinem Bruder Adrien und Sylvain Bidart nach Hause fahren und seine Titelchancen halbwegs aufrechterhalten, da Hermunen auf Platz 5 ins Ziel rollte und neun von 25 Punkten des Vorsprungs einbüßte.

Für den zweiten Lauf genügte Hermunen bei einem Sieg von Chareyre ein zwölfter Platz für den Titel. Bereits in der ersten Kurve setze sich jedoch Adrien Chareyre an die Spitze des Feldes vor Hermunen und seinem Bruder. Mit dem Wissen des sicheren Vorsprungs ließ der Finne noch van den Bosch und Lazzarini passieren und kam als Fünfter aus der ersten Runde zurück. Chareyre konnte sich an seinem Bruder Adrien vorbeipressen und versuchte diesem zu entkommen. «Ich habe von der Box ein falsches Signal bekommen und dachte, dass Adrien unmittelbar hinter mir war. Daher habe ich richtig Gas gegeben und einen Fehler gemacht», ist der bisherige Weltmeister zerknirscht. Der Fehler in der fünften Runde warf ihn auf Platz 7 hinter Hermunen zurück.

Als der Franzose zu Hermunen aufgeschlossen hatte, bremste Hermunen auf der Zielgerade fast bis in den Stand ab, um den Franzosen vorbeifahren zu lassen. «Ich wollte kein Risiko eingehen und bin auf sicher gefahren», freute sich der Finne. «Es war mir lieber, Thomas vor mir zu haben, als hinter mir und Gefahr zu laufen, dass er einen Blockpass macht und ich stürze.» In der Folge ging er konsequent jeder Gefahr aus dem Weg, fuhr mit angezogener Handbremse und ließ sich bis auf Platz 8 – die in diesem Jahr schlechteste Platzierung – zurückreichen und machte seinen Traum wahr. «Endlich Weltmeister zu sein ist schwer zu beschreiben. Ich kann es nicht in Worte fassen», gibt sich der Finne ungewohnt emotional und noch wortkarger als sonst.

Den GP-Sieg an diesem Wochenende – der zweite in Folge – konnte Adrien Chareyre verzeichnen. «Ich wollte an dem Wochenende auf dem Podium sein, habe aber nicht erwartet dass ich gewinnen kann. Ich war im ersten Lauf zweiter und wollte das im zweiten Lauf auch erreichen. Mein Bruder war etwas schneller als ich, aber als er den Fehler gemacht hat, habe ich meine Chance gesehen und wollte sie nutzen. Ich habe gepusht, versucht mich abzusetzen und den GP zu gewinnen», schildert Adrien Chareyre den zweiten Lauf. «Es ist unvorstellbar, dass ich jetzt zwei Grands Prix in Folge gewinnen konnte. Vor Allem, wenn man bedenkt, wie meine Saison begonnen hat. Ich denke, dass wir das unbedingt feiern sollten!»

Sylvain Bidart aus dem Luc1-Team machte das französische Podium perfekt. Thierry van den Bosch konnte sich im zweiten Lauf Platz 2 sichern. Somit waren unter den Top-5 vier französische Fahrer. Vielleicht ein kleiner Fingerzeig für das in 2 Wochen stattfindende Supermoto der Nationen?

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