Castelletto di Branduzzo: Höllbacher und Hiemer stark
Der zweite Supermoto-WM-Lauf in Italien innerhalb von 2 Wochen verlangte bei Temperaturen um 40°C im Schatten und einem sehr kompakten Zeitplan ohne Verschnaufpause Mensch und Material alles ab. Am besten kam mit den Bedingungen «Grand Ivan» Lazzarini zurecht, der bei seinem Heimrennen seinen ersten GP-Sieg seit 2009 einfahren konnte.
«Ich war schon vor 2 Wochen in Cremona schnell unterwegs aber hier hat es jetzt endlich geklappt», freut sich der Italiener, der damit auch seinen ersten GP-Sieg als Teamchef feiern konnte. «Castelletto ist sicherlich eine Strecke die uns entgegenkommt, da wir hier keinen Offroad sondern eine Sky Section haben und die Reifen nicht abkühlen können. Mit dem Metzeler-Reifen haben wir bei hohen Temperaturen einen Vorteil. Insofern habe ich mit einer guten Position geliebäugelt.»
In beiden Rennen konnte Ivan Lazzarini seine Pole-Position nicht nutzen und lieferte sich einen rundenlangen, harten Kampf mit Mauno Hermunen. «Im ersten Rennen war ich in den ersten Runden schneller als Hermunen und habe einmal fast sein Hinterrad berührt. Dabei habe ich eine Sekunde verloren und konnte dann nicht mehr angreifen», berichtet der Honda-Pilot weiter. «Im zweiten Rennen wusste ich, dass ich schnell an Adrien Chareyre vorbei musste, weil Hermunen sonst vorne weg ist. Ich habe dann gepusht und bin konstant tiefe 1:40er-Zeiten gefahren. Im ersten Streckenteil war ich schneller als Hermunen und habe mir ihn da zurecht gelegt und überholt.»
Hermunen hatte mit Blick auf die Meisterschaft etwas Gas rausgenommen und im zweiten Lauf den zweiten Platz nach Hause gefahren.
Der bis dahin meisterschaftsführende Thomas Chareyre ist in den letzten Rennen etwas aus dem Tritt gekommen. «Ich bin im ersten Training sehr stark gerutscht. Wir haben dann für das zweite Training das Motorrad umgebaut, sind dabei aber in die falsche Richtung gegangen. Zum Rennen hin haben wir wieder etwas geändert. Das Fahrverhalten war hinten in Ordnung, aber vorne hatte ich die beiden Rennen starkes Chattering», erklärt der zweifache Weltmeister. «Ich bin die ganze Zeit am Anschlag gefahren, aber mehr war einfach nicht drin.»
Mit den Plätzen 3 und 6 verliert Chareyre die WM-Führung an Maunu Hermunen.
Aus deutschsprachiger Sicht war es ebenfalls ein sehr positives Wochenende. Bernd Hiemer und Lucas Höllbacher lieferten den Fans im ersten Rennen einen munteren Schlagabtausch mit dem besseren Ende für Höllbacher. Im zweiten Lauf kam Hiemer auf einem starken vierten Platz ins Ziel und belegte damit in der Grand Prix Wertung Platz 5.