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Supermoto-WM: Hermunen stürzt, Chareyre triumphiert

Von Markus Niegtsch
Thomas Chareyre vor Mauno Hermunen

Thomas Chareyre vor Mauno Hermunen

Beim vorletzten Lauf der Supermoto-WM im lettischen Tabasula schlug Thomas Chareyre nach der samstäglichen Dominanz von Weltmeister Mauno Hermunen mit einem Doppelsieg zurück.

Nachdem Hermunen sämtliche Sessions am Samstag dominiert hatte, war er im Fahrerlager und bei den Fans in Tabasalu auf Sieg gesetzt. Hermunens Widersacher Thomas Chareyre wollte dem Finnen bei seinem «Heimrennen» jedoch einen Strich durch die Rechnung machen. Im ersten Lauf attackierte der Franzosen seinen Markenkollegen bereits in der ersten Runde eingangs Offroad-Teil, musste aber zurückstecken. Bereits eine Runde später war es dann soweit: In Turn 2 setzte sich Chareyre neben den Finnen, bremste sich vorbei und setzte sich mit einer Reihe schneller Runden zügig ab, bevor Hermunen schließlich aufgab und sie die Positionen 1 (Thomas Chareyre) und 2 (Mauno Hermunen) ins Ziel fuhren.

«Wir haben gut am Bike gearbeitet und ich konnte Hermunen überholen und eine Lücke und dann den Sieg herausfahren», freute sich der Weltmeister von 2010 und 2012. «Im zweiten Rennen war es schwieriger. Die Strecke war kälter und ich fühlte mich mit meinem Vorderreifen nicht so gut. Ich habe Hermunen hinter mir gesehen und habe im Offroad mit ihm gespielt. Ich bin laufend andere Linien gefahren.»

Hermunen machte höllischen Druck auf Chareyre und wollte ihn in einen Fehler treiben, machte diesen dann aber selbst ausgangs Offroad und stürzte. «Ich habe den Crash von Mauno gesehen und dachte, dass er bestimmt schnell wieder da ist. Auf der Zielgerade habe ich mich dann umgesehen und es war weit und breit niemand da», freute sich der Franzose.

Hermunen versuchte sich wieder nach vorne zu arbeiten, um so wenig wie möglich Punkte im Titelkampf zu verlieren, musste aber nochmals zu Boden, da das Motorrad plötzlich ausging und das Hinterrad blockierte. «Im zweiten Lauf ist es besser gegangen als im ersten, dann habe ich aber ausgangs Offroad das Vorderrad verloren. Nachdem ich wieder aufgestanden war, habe ich noch zwei Fahrer überholt. Dann ist leider ein Problem mit dem Motorrad aufgetreten, sodass ich nicht mehr fahren konnte», meinte der Finne zerknirscht.

Hermunen wartete vor der Ziellinie auf Chareyre, um noch als Elfter gewertet zu werden, verlor aber 18 Punkte an Thomas Chareyre, der vor den letzten beiden Rennen einen relativ komfortablen Vorsprung von 14 Punkten hat. «Es kann noch so viel passieren. Vielleicht hat er jetzt mal das Pech, das ich bisher hatte», übte sich Weltmeister Hermunen in Zweckoptimismus.

Italo-Urgestein Ivan Lazzarini konnte dadurch den zweiten Rang in der Grand-Prix-Wertung erreichen. «Das war ein gutes Wochenende, nachdem wir im Training ein paar Probleme mit der rutschigen Strecke hatten. Für den zweiten Lauf haben wir etwas am Set-up geändert, dann ist es besser gelaufen», freute sich Lazzarini. «Hermunen hat einen Fehler gemacht. Dadurch konnte ich den zweiten Platz in der Tageswertung erreichen. Kejmar, Adrien Chareyre und ich hatten einen netten Kampf um den zweiten Platz im letzten Lauf. Das war sehr unterhaltsam. Ich bin in der Meisterschaft jetzt näher an Hermunen. Es sind zwar immer noch einige Punkte, aber warten wir mal ab, was noch passiert.»

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