Ana Carrasco (Kawasaki): Triumphiert über 36 Männer
Ana Carrasco feierte ihren ersten WM-Sieg
An der Spitze dominierten im Rennen der Supersport-WM 300 in Portimão zunächst die Yamaha-Teamkollegen Marc Garcia und Dani Valle sowie Ana Carrasco mit der Kawasaki Ninja 300. Auch als sich weitere Piloten zur Führungsgruppe gesellten, behielt Carrasco den Überblick und brachte sich in der letzten Runde in die perfekte Position. Als Zweite vor der letzten Kurve überholte sie den Führenden WM-Leader Garcia dann auf der Zielgeraden. So fuhr sie mit 0,053 sec Vorsprung den ersten Sieg einer Frau in der Supersport-WM 300 ein.
«Ich bin wirklich glücklich. Das ist ein unglaublicher Sieg, für den wir sehr hart gearbeitet haben. Darum bin ich über die Maßen happy. Auch für mein Team. Ich muss ihnen allen danken, denn sie haben sehr gute Arbeit am Bike geleistet. Auch meinen Sponsoren möchte ich danken, denn ohne sie wäre das nicht möglich. Das ist sehr gut für mich und die Weltmeisterschaft. Ich arbeite wirklich hart, um an die Spitze zu kommen. Das ist eine sehr schöne Belohnung dafür», freute sich Carrasco, die in der Gesamtwertung nun den siebten Platz belegt.
Ana Carrasco gehört mit dieser Leistung zu einer der wenigen weiblichen Teilnehmerinnen des Motorradsports, denen ein solcher Erfolg gelang. Fahrerinnen aus anderen Serien sind unter anderem Maria Herrera, mit Erfolgen in der FIM CEV, Lucy Glöckner in der IDM oder Sarah Heide, ebenso deutsche Starterin verschiedener Klassen.
Die einzigen Frauen, die im GP-Sport Punkte einfahren konnten, sind Katja Poensgen (2001 Platz 14 im 250-ccm-Rennen von Mugello), Taru Rinne (Startplatz 2 1989 in Hockenheim, Platz 7 im 125-ccm-Rennen) und Tomoko Igata (1995 Platz 7 im 125-ccm-Rennen von Brünn).
Ana Carrasco ist auch GP-Fans bestens bekannt. Die 20-Jährige war 2013 die erste Frau in der Moto3-WM. Sie sammelte in ihrer Rookie-Saison neun Punkte und belegte WM-Rang 21. In Valencia gelang ihr eine bärenstarke Leistung. Carrasco preschte auf Platz 8 vor Philipp Öttl, Miguel Oliveira und Romano Fenati. Doch nach zwei erfolglosen Jahren konnte sie sich für die Saison 2016 keinen Platz in der Moto3-WM mehr sichern. 2017 ergriff die Spanierin die Chance, den Herren in der neuen Supersport-WM 300 auf einer Kawasaki Ninja 300 des Teams ETG Racing einheizen.