Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Denkfehler der Dorna: Wie Freudenberg KTM profitierte

Von Ivo Schützbach
Um den jungen Fahrern in der Supersport-WM 300 mehr Fahrzeit zu geben, gibt es für 2019 einen neuen Zeitplan. Promoter Dorna wollte bei den Reifen sparen, jetzt beschweren sich sämtliche Teams.

Für FP1, FP2, FP3, das Qualifying und das Rennen in der Supersport-300-WM hat jeder Fahrer nur mickrige drei Satz Reifen zur Verfügung. Das Warm-up kann mit den gebrauchten Reifen aus dem Qualifying bestritten werden, wer Samstagnachmittag ins Last-Chance-Race muss, steckt in großen Schwierigkeiten.

Drei Satz Reifen für bis zu sieben Sessions sind eindeutig zu wenig. Deshalb hat das Freudenberg-KTM-Team mit seinen vier Piloten Koen Meuffels, Victor Steeman, Jan-Ole Jähnig und Max Kappler am Freitagmorgen hoch gepokert und auf das erste freie Training geschlossen verzichtet.

«Wir hatten im Vornherein geplant nicht zu fahren, weil wir für drei freie Trainings nur einen Satz Reifen haben», erklärte Teamchef Carsten Freudenberg SPEEDWEEK.com. «Wir waren testen in Aragon und haben gemerkt, dass wenn es zehn Grad oder kühler ist, dass die Hinterradreifen nach acht Runden kaputt sind. Also verzichteten wir auf FP1 und fahren am Nachmittag in FP2 mit frischen Reifen. Wir haben gesehen, dass bei einigen die Reifen jetzt schon kaputt sind und sie eigentlich gar nicht mehr fahren können in FP2. Oder zumindest nicht mehr sicher und schnell. Deshalb machten wir diesen taktischen Schachzug.»

Der Sachse weiter: «Jeder Fahrer bekommt drei Satz Reifen übers Wochenende. Jedes Team kannst selbst kalkulieren, wie diese eingesetzt werden. Wir verwenden einen neuen Satz fürs Rennen und einen fürs Qualifying, dann hast du noch einen Satz übrig für die drei freien Trainings.»

Freudenberg geht davon aus, dass sich seine Fahrer direkt für das Rennen qualifizieren und nicht den Umweg über das Last-Chance-Race gehen müssen.

«Die Jungs kommen jetzt mehr zum Fahren, das mit den Reifen wurde aber nicht bedacht», so Freudenberg. «Da wird aber sicher noch eine Änderung kommen. Ich gehe davon aus, dass Pirelli einen Reifen nachschieben wird. Ich weiß nicht, ob das schon für Aragon passiert – wir haben jetzt perfekte Ausgangsbedingungen für FP2, weil wir neue Reifen haben. Wenn das so aufgeht, dann haben wir alles richtig gemacht.»

Die Taktik ging auf: In Gruppe 1 brauste Meuffels auf Platz X und Jähnig wurde X. Inj Gruppe 2 wurde Kappler X. und Steeman X.

«Ich verstehe die Dorna nicht», meinte Freudenberg. «Wir bräuchten einen Hinterreifen mehr fürs Wochenende. «Kurios ist: Du musst den Freitag mit einem Satz Reifen überstehen und Samstagfrüh. Damit geht man auch ein Sicherheitsrisiko ein. Wir haben jetzt mehr Fahrzeit, aber gleich viele Reifen wie 2018. In der Nenngebühr an die Dorna sind die Reifen mit drin. Wenn sie uns jetzt einen Reifen mehr geben, dann kostet das Geld. Die Dorna muss das an Pirelli bezahlen. Also haben sie erst mal geguckt, ob es auch so geht.»

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