Max Spies (KTM): «Das war total geisteskrank»
Max Spies genoss die Stimmung in der Dortmunder Westfalenhalle
Wie beim Auftakt des ADAC SX Cup im November 2024 in Stuttgart stand Maximilian Spies auch beim 40. ADAC Supercross Dortmund mit einer 300er-Zweitakter aus dem Hause KTM und dem Team Becker Racing im SX1-Line-up. Wie zuvor in der Schwabenmetropole, schaffte er auch in der Westfalenhalle zumindest einen Einzug ins Finale. In der «Nacht der Fans» am Samstagabend wurde er Zehnter und schloss die deutsche Mini-Serie auf dem 13. Rang ab.
«Mit meiner Leistung in Dortmund bin ich zufrieden. Der Freitag hätte mit etwas Vorbereitung besser sein können, aber unter den Umständen, dass ich am Wochenende zuvor noch Superenduro in Riesa gefahren war und danach nicht noch einmal Supercross trainieren konnte, war das mit dem Finale am Samstag super. Drei Tage Supercross, das schlaucht ganz schön», schätzte er seine Leistung anschließend im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ein.
Dass er insgesamt nicht mehr Supercross trainieren konnte, war auch der Tatsache geschuldet, dass er sich nach Stuttgart planmäßig einer kleinen OP unterziehen musste. Dazu erklärte Spies: «Das war ein geplanter Termin, bei dem ich mir etwas aus dem Sprunggelenk entfernen lassen musste – es war aber keine große Sache. Danach waren allerdings vier Wochen Ruhe angesagt. Als ich im Dezember einmal in Italien war, um Superenduro zu trainieren, wollte ich auch einen Tag Supercross fahren, aber da hat das Wetter nicht gepasst. Nach Riesa hat das Wetter bei uns leider auch nicht mitgespielt und das Dortmund-Wochenende begann ja praktisch schon am Donnerstag mit der Anreise und der Pressekonferenz.»
Neben seinen sportlichen Achtungserfolgen war sein Mitwirken beim Supercross von innen heraus ebenfalls jede Mühe wert, was «Spicy» so begründete: «Stuttgart war schon echt cool, aber Dortmund war der komplette Abriss. Speziell der Moment am Samstag, als ich im Halbfinale den Evans überholte, von Platz 5 auf 4 vorgerückt bin und die Fans so geschrien haben, war total geisteskrank. Da habe ich auf dem Motorrad echt Gänsehaut bekommen. Ich habe mir das Video inzwischen schon tausendmal angeschaut.»
Dennoch war sein Winter nicht nur Spaß. «Klar, da war auch ein gewisses Risiko dabei, sich so zu zerreißen. Aber ich bin heil da rausgegangen und habe eine Menge dazugelernt», so der 20-Jährige. «Vor allem war es für mich von der Intensität her mit Supercross und auch Superenduro ein sehr gutes Training. Es sind Rennen und ein Rennfahrer braucht diese, um sich zu verbessern. Training ist gut und schön, aber bei Rennen wirst du einfach abgehärtet. Mit eigentlich zu wenig Training bei beidem gegen die Besten Europas oder der Welt zu fahren, dazu muss man sich schon überwinden.»
Daran fügte Spies gleich an, dass er ein ähnliches Programm auch im nächsten Winter absolvieren möchte. «Ich denke schon, dass ich da bei beidem wieder angreifen werde. Jetzt haben wir ein bisschen Wissen gesammelt, daraus kann man sicherlich noch etwas Richtiges bauen. Dennoch steht Motocross weiter im Mittelpunkt. Aber man will ja nicht ganz einschlafen, wenn man im Winter fünf Monate kein Rennen fährt.»
Mit welchem Team er in diesem Jahr im ADAC MX Masters und fallweise auch wieder in der MXGP an den Start gehen wird, kann Max Spies derzeit noch nicht sagen. «Bei mir wird im Moment wirtschaftlich viel umstrukturiert und ich weiß noch nicht genau, wo die Reise hingeht. Man ist die ganze Zeit im Hintergrund am werkeln, aber ich bin da relativ gelassen. Ich habe meine Motorräder stehen und warte nur noch auf das perfekte Paket.»