NW200-Rekordsieger Seeley hofft auf Verschiebung
Alastair Seeley lebt derzeit von seinen Ersparnissen
Die meisten der in Nordirland und Irland geplanten Straßenrennen zur nationalen Meisterschaft fielen der Coronavirus-Pandemie zum Opfer. Auch der Ulster Grand Prix und die Tourist Trophy auf der Isle of Man können dieses Jahr nicht durchgeführt werden. Nur die Organisatoren des North West 200 weigern sich noch hartnäckig, der Realität ins Auge zu blicken.
Seit Mitte März ist auf der Homepage folgendes Statement zu lesen: «Angesichts der aktuellen Bedenken und Einschränkungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise im Bereich der öffentlichen Gesundheit werden die Organisatoren des <fonaCAB 2020 und von Nicholl Oils North West 200> die Rennwoche vom 10. bis 16. Mai verschieben.»
Wie der veranstaltende City of Derry & District Motor Club haben auch einige Fahrer noch immer die Hoffnung, dass Irlands größte Veranstaltung, die alljährlich an die 100.000 Zuseher in die Region um die Universitätsstadt Coleraine sowie die Küstenstädte Portrush und Portstewart lockt, doch noch zu einem späteren Zeitpunkt über die Bühne gehen kann.
«Ein professioneller Motorradrennfahrer zu sein bedeutet, dass man nichts verdient, wenn man nicht fährt. Rennen sind eine leistungsbasierte Sache. Wenn man also gute Resultate schafft, verdienen wir Geld. Aber keine Rennen bedeutet für uns kein Einkommen», erklärt Alastair Seeley, mit 24 Siegen unumstrittener Rekordhalter, stellvertretend für seine Rennfahrerkollegen.
Der mittlerweile bereits Nordire gewann zwischen 2008 und 2018 jedes Jahr zumindest ein Rennen. Ausgerechnet im Vorjahr, in dem er in den beiden Superbike-Rennen auf der Werks-Ducati Panigale saß, blieb der erhoffte 25. Erfolg aus. Unter diesen Voraussetzungen ist der fünfte Platz im ersten Rennen als magere Ausbeute zu betrachten.
«Die Britische Superbike-Meisterschaftsrennen wurden ebenfalls wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben. Wenn geklärt ist, wann diese Veranstaltungen durchgeführt werden, gibt es vielleicht ein Zeitfenster, wo das North West 200 eingeschoben werden kann», bleibt der mittlerweile bereits 40-jährige Fahrer aus Carrickfergus optimistisch.
«Jedes Jahr freue ich mich auf das North West 200, deshalb würde ich es natürlich gerne sehen, dass es nicht doch noch abgesagt werden muss», so Seeley gegenüber der BBC. «Mit den Motorrädern von Bournemouth Kawasaki stünde mir ausgezeichnetes Material zur Verfügung. Wenn wir dieses Jahr nicht fahren, habe ich die Zusicherung, dass sie 2021 mit mir weitermachen werden.»