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Droht dem Ulster Grand Prix das endgültige Aus?

Von Helmut Ohner
Sahen wir 2019 die letzte Ausgabe des Ulster GP?

Sahen wir 2019 die letzte Ausgabe des Ulster GP?

Nach der Absage des Ulster Grand Prix wegen des Coronavirus muss jetzt auch noch befürchtet werden, dass die Traditionsveranstaltung ein für alle Mal aus dem Rennkalender verschwinden könnte.

1922 ging der erste Ulster Grand Prix in Szene. Sieben Runden mussten damals auf dem unweit von Belfast gelegenen und 20,5 Meilen langen Clady-Kurs von den Rennfahrern absolviert werden. Wal Handley (250 ccm), Fred Andrews (350 ccm), Hubert Hassall (600 ccm und Handicap) und Norman Metcalfe (über 600 ccm) hießen vor 98 Jahren die Sieger.

Bis einschließlich 1952 wurde die Veranstaltung auf dem Clady Circuit, der nach dem Zweiten Weltkrieg auf 16,467 Meilen verkürzt wurde, abgehalten. Danach wechselte man zum 4,701 Meilen langen Dundrod Circuit. Ab 1949 zählte das Rennen zur Motorrad-Weltmeisterschaft. Nach 1971 ging der WM-Status wegen des Nordirlandkonflikts verloren.

Bereits vergangenen November machte der veranstaltende Dundrod and District Motorcycle Club in einer Aussendung darauf aufmerksam, dass es aus finanziellen Gründen 2020 keine Rennen geben könnte. Immer wieder sorgten in der jüngeren Vergangenheit heftige Regenfälle dafür, dass die Zuschauer den Rennen fernblieben.

Monatelang verhandelte man mit verantwortlichen Politikern über eine staatliche Finanzspritze, um das schnellste Straßenrennen der Welt doch noch zu retten. Die aufziehende Coronavirus-Pandemie, die auch vor Großbritannien und Nordirland nicht haltmachte und letztendlich zur Absage führte, stoppte die Verhandlungen bevor eine Lösung gefunden werden konnte.

Diese Entwicklungen könnten knapp vor der Jubiläumsausgabe sogar das endgültige Aus des Ulster Grand Prix bedeuten. Laut dem «Newsletter» beträgt die Überschuldung des Klubs fast 300.000 britische Pfund. Es wird davon ausgegangen, dass das Präsidium des Klubs höchstwahrscheinlich eine freiwillige Liquidation vorschlagen wird.

In einem Brief der eingesetzten Insolvenzverwalterin an die Gläubiger sollte der Fall am 23. April vor dem Obersten Gerichtshof von Belfast verhandelt werden. Die Anhörung soll jedoch auf einen späteren Zeitpunkt vertagt werden, bis die Einschränkungen infolge der Coronavirus-Pandemie wieder aufgehoben werden können.

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