Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Cooper Webb: Keine US Nationals, neuer KTM-Vertrag?

Von Thoralf Abgarjan
Cooper Webb trat als Titelverteidiger an, hatte aber in diesem Jahr einige Probleme

Cooper Webb trat als Titelverteidiger an, hatte aber in diesem Jahr einige Probleme

Das Red Bull KTM Werksteam wird bei den am 28. Mai in Pala (Kalifornien) beginnenden US Nationals ohne Cooper Webb antreten. Webb will sich auf 2023 vorbereiten. KTM startet mit Ryan Dungey und Aaron Plessinger.

Bereits letzte Woche hatte KTM-Mastermind Roger de Coster anlässlich der Verkündung des Dungey-Comebacks angedeutet, dass das KTM-Werksteam in der Besetzung Plessinger/Dungey antreten wird, mit Antonio Cairoli als Gastfahrer. Marvin Musquin war von vornherein nur für die Supercross-Saison 2022 gebucht. Eine Frage blieb offen:

Warum wurde Webb nicht erwähnt?

Nun ist klar: Webb wird nicht in die Motocross-Saison starten. «Die Entscheidung ist mit dem Team abgestimmt. Ich hatte dieses Jahr eine Kopfverletzung, die mich immer noch behindert. Auch unser Trainer Aldon [Baker] meinte, dass es besser ist, sich auf das nächste Jahr vorzubereiten. Sie bezahlen mich dafür, Meisterschaften zu gewinnen. Wenn ich körperlich nicht fit bin, ist das nicht zu erreichen. Ich muss jetzt zuerst meinen Körper wieder in Ordnung bringen.»

Eine Option lässt Webb allerdings noch offen: «Vielleicht werde ich später im Jahr noch ein paar Rennen fahren. Wir müssen jetzt abwarten, wie sich alles entwickelt», erklärte er im Podcast von DMXS Radio.

Webb rangiert in der Supercrossmeisterschaft, die am Samstag in Salt Lake City endet, nur auf dem 7. Platz mit 8 Punkten Rückstand zu HRC-Werksfahrer Chase Sexton auf Platz 6. «Es war ein hartes Jahr», stöhnt Webb. «Jedesmal, wenn wir uns aufrappelten, kamen Verletzungen ins Spiel. Trotzdem haben wir nie aufgegeben und gekämpft.»

Auch mit dem neuen Motorrad hatte Webb Sorgen: «Das neue Bike wurde in vielen Bereichen verbessert, aber dann gab es einige Sachen, mit denen wir haderten. Eines der Dinge, mit denen ich mich in meiner Karriere nie befasst habe, sind die Probleme der Teilebeschaffung. KTM war meiner Meinung nach immer die Nummer eins in diesem Bereich. Wenn Roger am Dienstag ein Teil bestellt hat, war es am Mittwoch da. Aber im Moment fehlt uns einfach Material. Bis Februar hatten wir ein Einsatz-Motorrad und ein Trainings-Bike. Das war es. Es gab keine Ersatzmotorräder und Ersatzteile wurden knapp.» Der Ausfall wichtiger Lieferketten als Folge der globalen Corona-Pandemie ist und bleibt in vielen Wirtschaftszweigen ein Thema.

Webbs Vertrag mit KTM läuft Ende dieser Saison aus. Doch die Chancen stehen offenbar gut, dass er im Team bleiben kann. «Ich bin ab sofort zwar freigestellt, aber wir arbeiten an einer Fortsetzung. Es ist der Plan, dass ich nächstes Jahr bei Red Bull KTM bleibe und sowohl im Supercross als auch bei den US Nationals an den Start gehe.»

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