Nicky Hayden: «Der US-Markt liebt die Superbikes»
Nicky Hayden: «Ich bekomme sehr viel Unterstützung»
Nicky Hayden will in der Superbike-Weltmeisterschaft an die Leistungen seiner Landsleute Fred Merkel, Scott Russell, Doug Polen, John Kocinski, Colin Edwards und Ben Spies anknüpfen. Mit 35 Jahren hat er noch einige gute Jahre vor sich, denn als Max Biaggi und Carlos Checa in der seriennahen Meisterschaft Champion wurden, waren sie älter, als es der Amerikaner heute ist.
Die Superbike-WM ist 2016 auf den Lausitzring zurückgekehrt. Diese Rennstrecke ist teilweise heftig kritisiert worden. Was sagst du dazu?
Ich mag den Lausitzring, um ehrlich zu sein. Wirklich. Die Piste erinnert mich ein bisschen an amerikanische Pisten, wo wir auch innerhalb des Ovals fahren – wie Indy, Daytona, Loudon, sogar Las Vegas. Aber es stimmt, der Belag ist holprig. Ein neuer Belag ist fällig.
Wie bedeutend ist die Superbike-WM jetzt in Amerika?
In Laguna Seca hatten wir 2016 eine anständige Zuschauermenge, es kamen viel mehr Fans als in der Vergangenheit. Der US-Markt liebt die Superbikes. Sie mögen auch MotoGP, aber es gibt keine Grand Prix mehr in Laguna Seca und Indy. Die Superbikes haben eine starke Vergangenheit – mit Merkel, Russell, Bostrom, Colin Edwards, in den USA sind die Superbikes populär. Ich bekomme sehr viel Unterstützung.
Aber aus der US-Meisterschaft, die jetzt MotoAmerica heißt, kommt seit Jahren kein talentierter Nachwuchs.
Die US-Meisterschaft war vor zwei, drei Jahren wirklich am Boden, als die Wirtschaft gelitten hat. Aber inzwischen hat Wayne Rainey mit einer neuen Gruppe die US-Meisterschaft übernommen. Jetzt sehen sie etwas Licht am Ende des Tunnels. Ich glaube, sie haben zwei zusätzliche Rennen auf dem Kalender. Ich kenne ein paar junge Fahrer, die teilnehmen können, ohne dafür Geld bezahlen zu müssen. Das ist schon mal ein großer Fortschritt. Es wird noch einige Jahre dauern, bis wieder alle Hersteller mitmachen. Im Moment sind nur Yamaha und Suzuki mit Werksmaschinen dabei. Aber ich glaube, einige andere Hersteller haben schon ihre Füße ein bisschen ins Wasser gesteckt. Es sieht besser aus.
Das Niveau kann aber nicht so hoch sein, wenn Toni Elias auf Anhieb Rennen gewinnen kann.
Naja, Toni hat immerhin ein MotoGP-Rennen gewonnen – auch wenn das 2006 war und schon zehn Jahre her ist. Er hat einige Podestplätze erkämpft in der MotoGP – auch auf der Pramac-Ducati. Und er war Moto2-Weltmeister. Das ist noch nicht so lange er. Und er war zuletzt Zweiter beim Superprestigio-Dirt-Track. Klar, seine letzten Jahre in der WM waren nicht großartig. Aber Toni hat in seinem Leben viel gewonnen...
Kannst du dir vorstellen, eines Tages eine Rolle in der MotoAmerica-Championship zu übernehmen?
Ja, ich würde gerne jungen Fahrern helfen. Mein Dad macht immer mehr. Wir haben ein paar Pisten und Anlagen, da kommen immer mehr Kids, um bei uns in Kentucky zu trainieren. Meinem Vater macht das Freude, er ruft die Kids an, er unterstützt sie. Er tritt sogar als Sponsor auf. Das gefällt mir.