Superbike-WM: Toprak erwachte in einem Albtraum

Deegan sauer: Warum ist Beaumer (KTM) so schnell?

Von Thoralf Abgarjan
Red-Bull-KTM-Werksfahrer Julien Beaumer gewann den zweiten Lauf der US-Westküsten-Meisterschaften in San Diego, übernahm die Tabellenführung und wurde zur großen Überraschung der Saison.

Nahezu alle Beobachter gingen vor Saisonbeginn davon aus, dass Star-Racing-Yamaha-Werksfahrer Haiden Deegan in diesem Jahr die Westküsten-Meisterschaft dominieren würde. Deegans Entscheidung, ob er an der Ost- oder an der Westküste antreten wird, hatte strategische Bedeutungen für praktisch alle Teams und Fahrer, denn er galt als Schlüsselfigur in der 250er Klasse. Es erschien von Vorteil, an der Ostküste anzutreten, bei der 'Dangerboy' Deegan nicht dabei war.

In San Diego ballerte Deegan zwar im Qualifying die schnellste Rundenzeit heraus, doch Julien Beaumer (Red Bull KTM) war auf Platz 2 nur knapp drei Zehntelsekunden langsamer. Beaumer fiel im Heatrace zunächst ins Mittelfeld zurück, kämpfte sich auf der engen Strecke aber wieder auf Platz 3 nach vorne, was für einen guten Startplatz für das Finale reichte und Haiden Deegan wunderte sich, dass er im zweiten Vorlauf plötzlich vom 17-jährigen neuseeländischen Teenager Cole Davies abgehängt wurde.

Deegan setzte im Vorlauf alles auf eine Karte, um die Lücke zu Mosiman und Davies zu schließen und flog am Ende einer Wellensektion ab. Er stürzte sogar in den Bereich der nachfolgenden Rechtskehre auf die Gegenfahrbahn, wo er beinahe noch von Mosiman touchiert wurde.

Im Finale übernahm Blitzstarter Davies wieder die Führung, doch Beaumer attackierte schon in der ersten Runde. Der KTM-Youngster verhielt sich wie ein routinierter Profi und wartete auf seinen Moment. In Runde 8 ging er in einer Rechtskehre mit einem Blockpass an Davies vorbei in Führung und holte mit einem Vorsprung von 3 Sekunden seinen ersten Sieg im US Supercross!

«Das ist der erste Sieg in meiner Karriere», freute sich Beaumer, der damit zugleich die Tabellenspitze in der Westküsten-Meisterschaft übernahm. «Ich versuche, mich jetzt nicht zu sehr zu freuen und konzentriert zu bleiben, denn die Meisterschaft wird lang. Dieser Erfolg stärkt auf jeden Fall mein Selbstvertrauen. Zu Saisonbeginn hatte ich mir vorgenommen, an mich selbst zu glauben und ich denke, dass ich heute Abend mein Potenzial gezeigt habe. Die Strecke war ziemlich eng und definitiv schwierig. Mit dem Ergebnis heute Abend bin ich natürlich sehr zufrieden.»

Haiden Deegan wirkte auf dem Podium ziemlich zerknirscht. Mit Beaumer und Davies hat er in diesem Jahr zwei wirklich starke Kontrahenten.

Ergebnis San Diego, 250 West:

1. Julien Beaumer (USA), KTM
2. Jordon Smith (USA), Triumph
3. Haiden Deegan (USA), Yamaha
4. Cole Davies (NZ), Yamaha
5. Ryder DiFrancesco (USA), GAGSAS
6. Coty Schock (USA), Yamaha
7. Jo Shimoda (J), Honda
8. Garrett Marchbanks (USA), Kawasaki
9. Michael Mosiman (USA), Yamaha
10. Hunter Yoder (USA), Kawasaki

Meisterschaftsstand 250 West nach Event 2:

1. Julien Beaumer (USA), KTM, 47 Punkte
2. Jordon Smith (USA), Triumph, 42, (-5)
3. Jo Shimoda (J), Honda, 40, (-7)
4. Haiden Deegan (USA), Yamaha, 37, (-10)
5. Ryder DiFrancesco (USA), GASAS, 35, (-12)
6. Cole Davies (NZ), Yamaha, 32, (-15)
7. Coty Schock (USA), Yamaha, 32, (-15)
8. Garrett Marchbanks (USA), Kawasaki, 27, (-20)
9. Anthony Bourdon (F), Yamaha, 26, (-21)
10. Cole Thomson (CAN), Yamaha, 22, (-25)


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