Michelin nimmt 300. WM-Sieg seit 1973 ins Visier
Julien Ingrassia (li.) und Sébastien Ogier beim 299. Sieg für Michelin auf Korsika
Der Hersteller ist mit großem Abstand der erfolgreichste Reifenpartner in der Topliga der Querfahrer. Passend hierzu muss Michelin bei der einzigen gemischten Schotter- und Asphalt-Veranstaltung des WM-Kalenders mit einer besonders umfangreichen Palette an Wettbewerbsreifen aufwarten.
Rund um das katalanische Küstenstädtchen Salou können die Rallye-Cracks am kommenden Wochenende ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen: Die Rallye Spanien führt auf der ersten Etappe fast ausschließlich über Schotterpisten in den Bergen nahe Tarragona. Am Samstag und Sonntag stehen rasant schnelle Asphaltstraßen auf dem Programm, die fast schon Rundstrecken-Charakter besitzen – eine Umstellung, die nicht nur die Fahrer betrifft, sondern auch ihre Rallye-Autos. Lediglich 75 Minuten haben die Mechaniker am Freitagabend im Servicepark von Port Aventura Zeit, die Fahrwerksspezifikation und viele andere Teile wie zum Beispiel den Unterfahrschutz zu tauschen.
Michelin als Reifenpartner aller Werksteams in der Topkategorie WRC (World Rally Cars) wird ebenfalls gefordert. Für die erste Etappe hält die französische Premium-Marke pro Auto zwölf Exemplare des LTX Force in der härteren Mischung H4 sowie zehn Stück des weicheren S4 vor – letzterer eignet sich vor allem dann, wenn es regnen sollte oder das Thermometer auf Temperaturen unterhalb von 20 Grad Celsius fällt.
Michelin bringt 1750 Pneus nach Spanien
Für die befestigten Wertungsprüfungen stehen jeder Crew insgesamt 32 Asphalt-Spezialisten vom Typ Pilot Sport zur Verfügung: 14 in der weichen S5-Mischung, 18 der härteren H5-Variante. Hinzu kommen jeweils acht Exemplare des Pilot Sport FW2 – er ist dann die richtige Wahl, wenn es heftig regnet und viel Wasser auf der Straße steht. Pro World Rally Car dürfen während der Rallye nicht mehr als sieben Reifensätze zum Einsatz kommen. Alles in allem bringt Michelin für seine Partner in der WRC- und der WRC 2-Kategorie 1.750 Pneus nach Spanien.
«Die diesjährige Rallye Spanien besitzt für Michelin eine besondere Bedeutung, denn möglicherweise können wir an diesem Wochenende unseren 300. Laufsieg in der Rallye-WM feiern», erläutert Jacques Morelli, Leiter des Rallye-WM-Programms von Michelin. «Es wäre ein angemessener Ort für eine Bestmarke wie diese, denn gerade bei dieser Veranstaltung kommt es ganz besonders auf die richtige Reifenstrategie an. Ich bin mir sicher, dass unsere Ingenieure und Techniker in den kommenden Tagen sehr gefragt sind.»
Stand heute: 299 WM-Triumphe mit 55 legendären Fahrern und 18 Marken
Citroën hat bis dato 52 WM-Rallyes auf Reifen von Michelin gewonnen.
Bis heute erfolgreichste Marke: Citroën hat bis dato 52 WM-Rallyes auf Reifen von Michelin gewonnen.
Seit 1973, dem Gründungsjahr der Rallye-Weltmeisterschaft, steht Michelin seinen Partnern mit Rat und Reifen zur Seite – und fuhr in diesem Jahr gleich beim Auftakt, der Rallye Monte Carlo, den ersten Sieg ein: Jean-Claude Andruet und seine Beifahrerin «Biche» zirkelten die zierliche Renault Alpine A1100 1800 auf Pneus aus Clermont-Ferrand am schnellsten über die Seealpen-Prüfungen und durch die «Nacht der langen Messer». 1979, als erstmals auch um den Fahrertitel gekämpft wurde, setzte Bernard Darniche mit dem spektakulären Lancia Stratos HF bei der «Monte» ein klares Ausrufezeichen. WM-Laufsieg Nummer 50 für Michelin schnappte sich der Finne Timo Salonen 1985 in Argentinien am Steuer des brachialen Gruppe B-Peugeot 205 Turbo 16. Den 100. Erfolg fuhr mit Didier Auriol wiederum ein Franzose ein, der mit seinem Gruppe A-Lancia Delta integrale 16v bei der 1991er Italien-Rallye San Remo nicht zu schlagen war. Und als 200. Partner von Michelin rollte der Este Markko Märtin bei der Rallye Finnland 2003 über die Zielrampe in Jyväskylä – sein Ford Focus RS WRC war bereits ein Vertreter der neuen World Rally Car-Generation.
Bis jetzt hat Citroën die meisten WM-Rallyes auf den Reifen der französischen Volumenmarke gewonnen: 52. Aktuell konnte Michelin 25 Hersteller- sowie 23 Fahrertitel feiern – und wie es aussieht, werden in dieser Saison zwei weitere hinzukommen und das halbe Hundert voll machen.
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