Monte Carlo: Verwirrung um Toyota
Klarer Unterschied - Yaris-Rückspiegel bei der Präsentation (links) und bei der Rallye Monte Carlo
Toyota hat schon vor dem Start zur Rallye Monte Carlo für Schlagzeilen gesorgt. Im Servicepark in Gap machte am Mittwoch das Gerücht die Runde, die Technischen Kommissare hätten Probleme mit der Aerodynamik des brandneuen Yaris WRC. Angeblich im Visier: die großen Öffnungen in den hinteren Kotflügeln, der Heckdiffusor und die als Leitwerke ausgestalteten Außenspiegel.
Auslöser der Gerüchte waren offensichtlich Beanstandungen der FIA-Inspektoren im Zuge der Homologation. Denen hatte Toyota allerdings schon vor der Anreise nach Gap entsprochen. Ein Beispiel dafür ist der tatsächlich umgestaltete Außenspiegel, wie der Vergleich der Versionen von der offiziellen Teampräsentation im Dezember und vom Mittwoch zeigt.
Die beiden Autos von Jari-Matti Latvala und Juho Hänninen erhielten jedenfalls den Segen der Technischen Kommissare vor Ort und starteten zum Shakedown.
Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass bei der Premiere neuer Rennautos Differenzen zwischen der Auffassung der FIA-Inspektoren und den Technischen Kommissaren einer Veranstaltung bestehen. In der Formel 1 kommt diese Diskussion jedes Jahr neu auf, im Rallyesport ist sie extrem selten.
Legendär ist allerdings der Fall der Rallye San Remo 1986. Auch damals sorgte die Aerodynamik für Ärger. Die Technischen Kommissare bemängelten seitliche Schürzen am Peugeot 205 Turbo 16 und sorgten dafür, dass Juha Kankkunen nach der dritten Etappe nicht weiterfahren durfte.
Diese Maßnahme wurde anschließend von einem Berufungsgericht gekippt und die Rallye komplett aus der WM-Wertung genommen. Lancia-Pilot und San-Remo-Sieger Markku Alén verlor dadurch sogar den Weltmeistertitel an Kankkunen.