Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Aaron Burkart ist Junior-Weltmeister

Von Toni Hoffmann
Das Burkart-Team freut sich über den WM-Titel

Das Burkart-Team freut sich über den WM-Titel

In einem dramatischen Finale beim Endlauf zur Junior-WM in Spanien gewinnt Aaron Burkart den Titel.

Einen wahren Rallye-Krimi lieferten sich die Piloten in der Junioren Rallye WM am Wochenende in Spanien. Für Aaron Burkart begann die Rallye-Woche mit einem handfesten Unfall beim offiziellen Montagstest und mit dem Ausfall am Samstag Morgen nahm das Drama seinen Lauf, das erst auf der vorletzten WP sein Ende fand und Deutschland mit Aaron Burkart zum ersten Rallye Weltmeister nach Walter Röhrl im Jahr 1982 verhalf. So richtig kann es der frisch gebackene Junioren Rallye Weltmeister noch nichts fassen: «Ich denke, dass ich dieses verrückte Wochenende erst einmal verarbeiten muss», berichtet der Suzuki Sport Europe Werksfahrer. Burkart wird nun der letzte Fahrer sein, der diesen Titel für sich beanspruchen darf: Die FIA schreibt keine weitere Junioren Weltmeisterschaft aus.

Aaron Burkarts persönliche Gefühlsachterbahn startete schon am Montag. Beim offiziellen Test sorgte ein Plattfuss in einer Kurve dafür, dass der 28-Jährige seinen Suzuki Swift Super1600 kurze Zeit später im spanischen Unterholz wieder fand. Dabei wurde der Überrollkäfig beschädigt, sodass der Swift nicht mehr eingesetzt werden durfte. SSE-Teammanager setzte alle Hebel in Bewegung und holte ein weiteres Auto nach Spanien.

Der richtige Auftakt zur Rallye Catalunya fand am Freitag erstmals auf losem Untergrund statt. Burkart kämpfte am Vormittag mit Bremsproblemen, behauptete aber am Ende des ersten Tages auf Platz 3 mit 30 Sekunden Rückstand auf seinen Titelkonkurrenten Hans Weijs.

Auf der ersten Wertungsprüfung am Samstag setzte Burkart die schnellsten Zwischenzeiten – bis 50 Meter vor der Ziellinie, denn dort sah man den gelben Swift am Strassenrand stehen. «Die Radbolzen sind abgebrochen. Immerhin hatten wir Glück im Unglück und das Auto kam an einer Hecke vor einem Bergrücken zum Stehen», so Burkart. Damit hatte der tragische Held des zweiten Tages zwar die Geschehnisse nicht mehr in de Hand, aber dafür einige Rechenaufgaben zu bewältigen. «Wir wussten, dass wir nun auf den 94 verbleibenden WP-Kilometern sowohl den Esten Kungar als auch den Briten Hunt überholen mussten, um den Titel noch holen zu können. Dazu mussten wir lediglich 3,5 Sekunden pro Kilometer aufholen», so Burkart, dem die Enttäuschung zwar ins Gesicht geschrieben stand, doch die ganze Situation mit Galgenhumor nahm.

Zunächst erlitt der Clio des Führenden Spaniers Lemes auf der ersten 40 Kilometer-Prüfung einen Felgenschaden, was Hans Weijs auf den ersten Platz katapultiert und rechnerisch für den Niederländer den Titel bedeutet hätte. Doch das war nicht die letzte Überraschung. Auch der zweite Durchgang auf «El Priorat» hatte es in sich. «Wir sahen Hans auf der Prüfung, der offensichtlich mit einem Problem neben der Strecke stand. Was danach folgte, waren wahrscheinlich die schlimmsten Minuten der ganzen Rallye.»

Umso grösser war die Erleichterung, als beiden die neuesten Nachrichten des Tages übermittelt wurden: Ihre Zeit auf der WP war so gut, dass sie jetzt auf dem vierten Platz lagen und Hans Weijs auf Platz drei zurückgefallen war. Überglücklich sah man den Wahl-Berliner kurz danach ins Ziel fahren. «Es ist einfach unglaublich», meinte Burkart, der - nachdem die ganze Anspannung von ihm abgefallen war - die Freudentränen nicht mehr aufhalten konnte. «Ich bin unheimlich glücklich und stolz, den Titel mit einem tollen Team geholt zu haben, das wirklich alles dafür getan hat, dass der Titeltraum am Ende wahr werden konnte.»
 

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