MINI für Asphalt-Premiere gerüstet
Der MINI John Cooper Works WRC
Ein Testprogramm von rund 1200 Kilometern haben und im bereits an der Mosel und im Hunsrück abgespult, um für ihren ersten Einsatz auf Asphalt in dieser Saison vorbereitet zu sein. Trotzdem wird ihr Start bei der Rallye Deutschland kein Zuckerschlecken. Denn obwohl an ihren Autos von aussen kaum ein Unterschied zu auszumachen ist, sind die Wagen mit den Startnummern 37 und 52 technisch komplett neu eingestellt. Denn die Rallye Deutschland hat es in sich.
Erstmals in dieser Saison wird auf Asphalt gefahren. Das macht veränderte Einstellungen bei der Kraftübertragung vom Motor auf die vier Antriebsräder nötigt, damit optimale Traktion gewährleistet ist. Zum anderen ist das Profil der Rallye Deutschland sehr speziell. Wurde bei der durchweg mit recht hohem Tempo gefahren, steht die Rallye Deutschland unter dem Motto «Stop and Go».
Am ersten Tag geht es in die Weinberge in der Region Trier mit einem Wechsel aus breiten Streckenabschnitten, dann aber auch wieder sehr engen Passagen, die gepaart sind mit zahlreichen Kurven und wechselnden Asphaltbeschaffenheiten. Dann geht es nach Baumholder auf den Truppenübungsplatz Baumholder mit der berühmten «Panzerplatte» und den gefürchteten Hinkelsteinen, die die Strecke säumen und keinen noch so kleinen Fahrfehler verzeihen. Und schliesslich noch einmal Weinberge und die spektakuläre Power Stage in der Trierer Innenstadt.
Die schnellen Wechsel zwischen Beschleunigung und Abbremsen mit zum Teil abrupten Richtungswechseln haben Dani und Kris mit ihren Co-Piloten Carlos del Barrio und Paul Nagle am letzten Wochenende noch einmal bei der «Richard Burns Memorial Rally» im englischen Marham trainiert. Doch erst in Deutschland wird sich zeigen, ob das MINI WRC Team auch die richtige Einstellung für die Autos gefunden hat.
Es gilt, das optimale Drehmoment des Motors in jeder Fahrsituation zu finden, und auch das Chassis muss anders aufgesetzt sein als beim Fahren auf Schotterpisten. Während die letzten Einsätze auf Schotter noch liefen, hat das MINI WRC Team bereits die Asphalt-Versionen der in Deutschland eingesetzten MINI WRC Autos vorbereitet. Die Basis waren die bei den zwei vorangegangenen Tests gesammelten Fahrzeugdaten. Gleichzeitig ist bei den Fahrerteams maximale Konzentration und beste Präzision im Umgang mit ihren Autos gefragt.
Trotz der vielen Variablen, die miteinander in Einklang gebracht werden müssen, um das beste Ergebnis zu erreichen, ist zumindest jetzt schon klar, dass es bei Kris und Dani an Erfahrung nicht mangelt. Kris war bei der Rallye Deutschland dreimal am Start, und Dani fuhr in Deutschland immerhin schon dreimal auf den zweiten Platz – zuletzt im vergangenen Jahr.
Kris erinnert sich dabei gerne an das Jahr 2005. «Dani und ich haben uns damals in der Juniorenwertung ein heisses Duell geliefert. Nach drei Tagen, bei nur noch zwei ausstehenden Prüfungen, haben uns nur sechs Sekunden getrennt», sagt Kris. «Unglücklicherweise hatte ich dann einen Reifenschaden, aber es war trotzdem ein toller Zweikampf.»
Wenngleich ein erneutes Duell zwischen den beiden dieses Mal ausbleibt, vorgenommen hat sich das MINI WRC Team für den dritten Saisonstart einiges. Wie schon in Finnland wird erneut die grösstmögliche Anzahl an absolvierten Wertungsprüfungen als Vorbereitung auf die Saison 2012 angepeilt. Doch auf ein bisschen mehr Kick freuen sich Dani und Kris gleichermassen, wenn Kris sagt: «Wir haben sicherlich mehr Freiraum, um mit den Autos mal ans Limit zu gehen.»