Loeb gewinnt erste spanische Schotterrunde
Loeb ist in Spanien erneut vorne
Eigentlich wird der Fahrer, der als erstes Fahrzeug bei einer Rallye auf die Schotterpisten muss, mit einem Zeitverlust bestraft. Dies traf aber am Vormittag des ersten Spanien-Tages mit Schotterprüfungen und einigen Asphalteinlagen nicht so zu. Eher das Gegenteil war der Fall. Der siebenfache Rekord-Champion Sébastien Loeb musste wie gewohnt mit seinem Werks-Citroën DS3 WRC als erstes Auto auf die Strecke. Doch diesmal war es für ihn ein Vorteil; denn er hatte bei den trockenen Pisten freie Sicht. Seine Verfolger hingegen wurden von feinem Schotterstaub richtig eingenebelt. «Wir haben überhaupt nichts gesehen. Das war ein Blindflug durch die Staubwolken», schilderte Sébastien Ogier stellvertretend für andere Piloten die Bedingungen.
Der Veranstalter reagierte zwar auf diesen Nachteil und erhöhte den Startabstand von zwei auf drei Minuten, am Nachmittag sollen es vier Minuten sein. Doch das hat auf der ersten Entscheidung den Loeb-Jägern wenig geholfen. Mit grossen Sichtproblemen in der teils dichten Staubwolke verloren sie Zeit. Jari-Matti Latvala verlor im offiziellen Ford Fiesta mit der zweitschnellsten Zeit 7,4 Sekunden, sein Teampartner Mikko Hirvonen, mit Loeb mit 196 Zählern punktgleich in der Tabelle vorne, fing sich nach einem kurzen Ausritt als Dritter 15,4 Sekunden ein. Und der WM-Dritte Sébastien Ogier lag im zweiten Werks-Citroën um 18,0 Sekunden zurück auf dem vierten Rang.
Ein Staubopfer wurde Petter Solberg. Wegen mangelnder Sicht flog er auf der ersten Entscheidung ab und riss sich dabei das linke Vorderrad an seinem privaten Citroën DS3 ab, mit der Aufgabe als Folge.
Auf den nächsten zwei Prüfungen vor dem Service verbesserten sich zwar ein wenig die Sichtverhältnisse, Loeb blieb aber um 5,3 Sekunden vor Latvala. Der Deutschland- und Frankreich-Sieger Ogier reduzierte auf Rang drei seinen Rückstand zu Loeb mit zwei Bestzeiten auf 11,4 Sekunden. Hingegen stieg der Rückstand des viertplatzierten Titelrivalen Hirvonen auf 36,5 Sekunden.
«Die Strecken sind sehr trocken und mit einer sehr losen Sandschicht bedeckt», meinte der sechsfache Spanien-Sieger Loeb. «Die Asphaltpassage hätte fast meine Schotterreifen wegen Überhitzung ruiniert. Auf der ersten Prüfung war es ausnahmsweise gut, das erste Fahrzeug auf der Piste zu sein.»
Dani Sordo konnte sich bei seinem Heimspiel bis zur Servicepause etwas verbessern. Im Mini John Cooper Works WRC rückte er vom anfänglichen achten auf den fünften Platz (Rückstand: 57,4 Sekunden) auf.