MotoGP: Jorge Martin ist etwas optimistischer

Rallye Kenia: Nach brutalem Samstag Evans vor Sieg

Von Martin Gruhler
Am dritten Tag der Safari-Rallye Kenia konnte Toyota-Pilot Elfyn Evans seine Führung ausbauen, da die anderen Topfahrer mit Problemen zu kämpfen hatten.

Der Waliser geht mit einem Vorsprung von einer Minute 57,4 Sekunden in den letzten Tag des afrikanischen Rallye-Klassikers.

Damit ist Evans ist auf dem besten Weg seine Führung in der Rallye-Weltmeisterschaft weiter auszubauen, nachdem er einen chaotischen Samstag gut überstanden hat und einen souveränen Vorsprung hält.

Das Glück war dem Waliser dieses Mal besonders hold, da die legendäre Langstreckenprüfung auf äußerst schwierigerem Terrain ausgefahren wurde. Von knochentrockenen Staubpfützen bis hin zu regengetränkten Schlammbädern zeigte der Tag das gesamte Spektrum der Safari-Extreme auf. Evans war einer der wenigen, der die hohen Herausforderungen gut meisterte.

Die Samstagetappe begann Evans noch mit einem hauchdünnen Vorsprung von 7,7 Sekunden. Gleich zum Auftakt der Sleeping Warriors setzte er ein dickes Ausrufezeichen. Trotz eines Hinterreifenschadens gegen Ende der 26,97 Kilometer langen Prüfung baute er seinen Vorsprung auf seinen Toyota- Teamkollegen Kalle Rovanperä um 8,2 Sekunden aus.

Rovanperä's Reaktion darauf war schnell verpufft, denn gleich zwei Mal wurde er mit Reifenschäden massiv eingebremst. Ein vorne rechts beschädigter Pneu fünf Kilometer vor dem Ende der Wertungsprüfung von Elmenteita kostete ihn schon 21,1 Sekunden. Noch schlimmer kam es für ihn auf der Wertungsprüfung Soysambu, als ein nächster Reifenschaden vorne links ihn weitere 55,5 Sekunden kostete. Bis zum Mittagsservice hatte sich für ihn sein Rückstand auf Evans auf bereits eine Minute 32,5 Sekunden vergrößert.

Die Bedingungen verschlechterten sich auf der wiederholten Nachmittagsschleife wegen dem starken Regen. Obwohl Rovanperä bei der zweiten Durchfahrt des Sleeping Warrior 11,7 Sekunden auf Evans gutmachen konnte, kam er mit einem beschädigten hinteren Aufhängungsarm ins Ziel. Eine behelfsmäßige Reparatur mit einem Gurt gestattete zunächst die Weiterfahrt. Auf den letzten beiden Prüfungen verlor er aber so fast fünf Minuten und rutschte in der Gesamtwertung hinter Ott Tänak, Thierry Neuville und Takamoto Katsuta auf den fünften Platz ab.

Mit einem Vorsprung von 28 Punkten in der Meisterschaft nach Kenia angereist, liegt nun für Evans sein erster Safari-Rallye-Sieg in greifbarer Nähe. Ein deutlicher Ausbau der WM-Zwischenwertung ist absehbar, wenn er den morgigen Finaltag unbeschadet überstehen sollte. Das ist allerdings noch keine ausgemachte Angelegenheit. Sein Toyota erlitt auf der letzten Prüfung einen Schaden an der vorderen rechten Seite - eine rechtzeitige Mahnung dass ein Sieg eben noch lange nicht in trockenen Tüchern ist.

«Bisher war es definitiv eine richtige Safari», meinte nonchalant der Waliser. «Zwei Minuten - normalerweise würde man sagen, dass das ein Garant für einen Sieg ist - aber nicht hier. Bei einer Rallye wie der Kenia muss man den Risikofaktor ganz besonders abwägen um dann wichtige Punkte zu holen».

Von Dramen war nicht nur Rovanperä allein betroffen. In klassischer Safari-Tradition hatte fast jeder Rally1-Topfahrer mit irgendeiner Form von Widrigkeiten zu kämpfen.

Der zweitplatzierte Tänak verlor früh Zeit mit einem platten Reifen. Später hatte der Este mit Sichtproblemen zu kämpfen, als die Windschutzscheibe seines Hyundai auf WP 12 beschlug. Trotzdem geht er mit einem Vorsprung von zwei Minuten und 36,0 Sekunden auf seinen Teamkollegen Neuville in das Finale am morgigen Sonntag.

Auch Neuville`s Tag verlief nicht ohne Schwierigkeiten. Zwei Reifenschäden, eine beschlagene Windschutzscheibe und Probleme mit der Leistung seines Motors am Ende des Tages bremsten den Angriff. des Belgiers ein.Trotzdem konnte er auf der letzten Prüfung einen Platz gutmachen. Toyota-Pilot Katsuta hatte anhalten müssen um ein Rad zu wechseln – bereits sein dritter Reifenschaden an diesem Tag. Der Japaner kämpfte zudem mit gesundheitlichen Problemen, was seine beiden Etappensiege noch mehr sehr beeindruckend machte.

Sami Pajari brachte seinen Toyota auf dem sechsten Gesamtrang ins Ziel. Er lag 54,4 Sekunden hinter Rovanperä und dann aber mehr als vier Minuten vor dem Ford von Grégoire Munster. Der Luxemburger war als Elfter in den Tag gestartet und hatte auf WP15 sogar einen Etappensieg erringen können.

Gus Greensmith übernahm auf der letzten Prüfung des Tages die Führung in der WRC2-Kategorie von Jan Solans und sicherte sich damit den achten Gesamtrang. Nur 5,8 Sekunden trennen die beiden vor dem Finaltag, an welchem fünf Prüfungen mit einer Gesamtlänge von fast 66 km warten.

Zwischenstand der Safari-Rallye Kenia am Samstag nach 16 von 21 Wertungsprüfungen.

1. Evans/Martin (Großbritannien) Toyota 3h 38m 39.2s
2. Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai +1m 57.4s
3. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +4m 33.4s
4. Katsuta/Johnston (Japan) Toyota +5m 6,6s
6. Rovanperä/Halttunen (Finnland) Toyota +6m 6.0s
6. Pajari/Salminen (Finnland) Toyota +7m 0.4s
7. Munster /Louka (Luxemburg) Ford +11m 02.0s
8. Greensmith/Andersson (Großbritanien) Skoda +12m08.3s
9. Solans/Rodrigo (Spanien) Toyota +12m 14.1s
10. Serderidis /Miclotte (Griechenland) Ford +24m39.1s

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