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Rallye Kenia: Elfyn siegt und baut WM-Führung aus

Von Martin Gruhler
Zum fünften Mal in Folge siegt Toyota bei der Safari-Rallye Kenia. Mit großem Vorsprung triumphiert Elfyn Evans vor den beiden Hyundai-Fahrern Ott Tänak und Thierry Neuville.

Im Toyota GR Yaris Rally1 gewann Evans zusammen mit seinem Co-Piloten Scott Martin nach 21 Wertungsprüfungen mit einer guten Minute Vorsprung auf Hyundai-Rivalen Ott Tänak. Der Walliser sicherte sich damit seinen zweiten Saisonsieg. Er baute seine WM-Führung mit dem größten Vorsprung im Zwischenklassement der Rallye-Weltmeisterschaft aus, der jemals nach drei Läufen verzeichnet wurde.

Nach seinem Sieg in Schweden und seinem zweiten Platz bei der Rallye Monte-Carlo kam Evans mit viel Schwung nach Afrika. Mit einem souveränen Vorsprung von 36 Punkten liegt er mittlerweile an der Spitze der Fahrerwertung und hat sich schon deutlich von seinen Titelrivalen abgesetzt.

Den Sieg der viertägigen Rallye erlangte Evans auf einer äußert strapaziösen Strecke. Die 73. Auflage des Rallyeklassikers hatte am Donnertag in der Hauptstadt Nairobi begonnen und führte in dem Hauptteil durch das unbarmherzige Terrain des Great Rift Valley. Wie immer zog das raue Spektakel riesige Menschenmengen an. Die Behörden schätzten, dass in diesem Jahr mehr als 250000 Fans die Etappen säumten, im Jahr 2024 waren es noch 188000 gewesen,

Am späten Freitagabend hatte Evans die Führung übernommen, als der frühe Spitzenreiter Tänak durch eine gebrochene Antriebswelle an seinem Hyundai i20 N Rally1 eingebremst wurde. Von da an dominierte Evans die Safari bis ins Ziel.

Allerdings war es für Evans alles andere als eine problemlose Fahrt. Zu Beginn der Rallye hatte er Reifenschäden und Dreher zu verkraften. Auf der letzten Etappe am Sonntag kämpfte er zudem auch mit Elektronikproblemen.

Tänak verringerte sukzessive seinen Rückstand auf Evans auf den letzten Etappen. Evans kontrollierte aber den weiteren Rennverlauf bis zum Ziel. Nach den Legenden Colin McRae und Richard Burns ist Evans erst der dritte britische Fahrer, der die Safari gewinnen konnte.

Seinen Erfolg kommentierte Evans wie folgt.«Die Safari-Rallye war wiederum eine ganz besonders herausfordernde Rallye. Ein großes Lob an mein Team - es hat einfach einen fantastischen Job gemacht. Ich bin stolz darauf, ein kleiner Teil der Geschichte von Toyota und dieser Rallye mit ihrer unglaublichen Tradition zu sein».

Neben Tänak stand auch sein Hyundai-Teamkollege Thierry Neuville auf dem Podium. Der amtierende Weltmeister fuhr nach einem für ihn dramatischen Wochenende mit einem Rückstand von zwei Minuten und 22,1 Sekunden ins Ziel. Die Probleme des Belgiers begannen bereits am Freitag mit einer einminütigen Zeitstrafe, die ein zu spät beendeter Getriebewechsel verursachte.  Es folgten weitere Strafen für einen Frühstart und eine verspätete Ankunft, als am Samstag ein Schaden am Kühlsystem seines Autos reparierte werden musste.

Trotz der Rückschläge erzielte Hyundai mit dem Doppelpodium sein bisher bestes Ergebnis bei der Safari-Rallye. Im Gegensatz dazu war dies - trotz Evans' Sieg - die erste Ausgabe der Rallye, bei der Toyota Racing nicht mehr als ein Auto auf dem Podium platzieren konnte.

Ein Toyota Doppelsieg schien lange wahrscheinlich, bis der zweifache Weltmeister Kalle Rovanperä am Samstagnachmittag mit einem Schaden an der Hinterradaufhängung vom zweiten auf den fünften Platz zurückfiel. Sein Pech setzte sich auch am Sonntag fort, als er wegen eines Elektrikproblems ausfiel. Damit liegt er bereits im Kampf um die WM 57 Punkte hinter seinem Teamkollegen Evans zurück.

Takamoto Katsuta war auf dem besten Weg zu einem vierten Platz, nachdem er mit mehreren Reifenschäden und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Ein Überschlag auf der Wolf Power Stage verhinderte, dass der Japaner das Ziel erreichte. Davon profitierte sein Toyota-Kollege Sami Pajari, der so Vierter wurde. Währenddessen fuhr Grégoire Munster trotz Getriebeproblemen mit seinem M-Sport Ford auf Platz fünf.

Gus Greensmith gewann die WRC2 mit mehr als drei Minuten Vorsprung auf Jan Solans, nachdem sich der Spanier auf WP18 überschlagen hatte. Gentleman-Pilot Jourdan Serderidis belegte in einem weiteren Ford den achten Gesamtrang. Der Paraguayer Fabrizio Zaldivar komplettierte das WRC2-Podium als Neunter. Der Ire Josh McErlean (Ford) rundete die Top 10 ab.

Eine ganz neue Herausforderung erwartet der WM-Zirkus bei der Rally Islas Canarias, dem spanischen WM-Lauf. Der Asphalt-Veranstaltung findet vom 24. bis 27. April statt.

 

Endklassement der Safari-Rallye Kenia nach 21 Wertungsprüfungen

1. Evans/Scott (Großbritannien) Toyota 4h20m03,8s
2. Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai +1m09,9s
3. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +3m32,0s
4. Pajari/Salminen (Finnland) Toyota +7m18,7s
5. Katsuta/Johnston (Japan) Toyota +8m15,7s
6. Munster/Louka (Luxemburg) Ford +11m35,s
7. Greensmith/Andersson (Großbritannien) Skoda +14m11,6s
8. Solans/Sanjuan(Spanien) Toyota +17m26,s
9. Serderidis/Miclotte (Spanien) Ford +28m45,5s
10. Zaldivar/Ohannesian (Paraquay) Skoda +35m38,8s

Stand der Fahrer-Weltmeisterschaft nach drei von 14 Läufen

1. Evans 88 Punkte
2. Neuville 52
3. Tänak 49

Stand der Hersteller-Weltmeisterschaft

1. Toyota 148 Punkte
2. Hyundai 122
3. Ford 47

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