Loeb und die glorreiche Sieben
Die Argentinien bejubelten den Sieger Loeb
Sébastien Loeb hat zum siebten Mal in Folge die Rallye Argentinien gewonnen. Der 38-jährige Franzose lag nach 19 Schotterprüfungen rund um Cordoba 15,1 Sekunden vor seinem Teampartner Mikko Hirvonen. «Wir haben heute versucht einen ziemlich ruhigen Rhythmus zu finden, um den Sieg sicher ins Ziel zu schaffen. Das ist uns sehr gut gelungen», freute sich der südamerikanische Rallye-Dominator. Mit seinem 70. Gesamtsieg beim fünften WM-Lauf baute der Titelverteidiger nach seinem Fauxpas in Portugal seine Tabellenführung auf 91 Punkte und zu einem Abstand von 21 Zählern zu Hirvonen aus. «Nach unserer Nullrunde war dieses Resultat mit der maximalen Punkteausbeute für das Team sehr wichtig», meinte Hirvonen, der vom Citroën-Sportchef Yves Matton hinsichtlich der Stallregie zu Gunsten Loeb an die kurze Teamleine genommen wurde. Bei den Marken setzte sich der Titelverteidiger und Tabellenführer Citroën mit 151 Punkten um 45 Zähler von Ford wieder deutlich ab.
Den letzten Podestplatz (3:10,3 Minuten zurück) sicherte sich in einer Last-Minute-Aktion der Portugal-Sieger Mads Östberg im privaten Ford Fiesta. Dani Sordo, beim Ford-Werksteam für den verletzten Finnen Jari-Matti eingesprungen, war am Ende der tragische Held. Er lag auf dem dritten Platz, als er vor dem Start der letzten Entscheidung mit einem gerissenen Keilriemen am Ford Fiesta kampflos aufgeben musste. Sein Teamkollege Petter Solberg erkämpfte sich nach seinem Pech auf der ersten Etappe mit elf von 19 möglichen Bestmarken noch den sechsten Platz.
Der fünfte Klassensieg hintereinander und weitere sechs WM-Punkte für einen erneuten siebten Gesamtplatz im Skoda Fabia war das Abschiedsgeschenk des Franzosen Sébastien Ogier für Kris Nissen. Für den gebürtigen Dänen war die Rallye Argentinien der letzte offizielle Einsatz als Volkswagen Motorsport-Direktor. In Argentinien feierte Nissen mit den drei Dakar-Siegen seine größten Erfolge als verantwortlicher Sportleiter der «Blauen». Seine Nachfolge tritt am 1. Mai der ehemalige Ford Rallye-Sportchef Jost Capito an.
Die Rallye Argentinien war mit den mehr als 500 Kilometern auf Bestzeit seit der keniaschen Safari-Rallye 2002 der bislang längste WM-Lauf. Die Gesamtzeit überschritt erstmals seit zehn Jahren wieder die Fünf-Stunden-Marke.
Ergebnis nach 3 Etappen, 19 Prüfungen (= 502,73 km) und 1.770 Gesamtkilometern
1. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën DS3 WRC, 5:34:38,8 h-
2. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN), Citroën DS3 WRC, + 15,1 sec.
3. Mads Östberg/Jonas Andersson (N/S), Ford Fiesta RS WRC, + 3:10,3 min.
4. Martin Prokop/Zdenek Hruza (CZ), Ford Fiesta RS WRC, + 9:45,2
5. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B), Citroën DS3 WRC, + 11:17,5
6. Petter Solberg/Chris Patterson (N/GB), Ford Fiesta RS WRC, + 12:02,1
7. Sébastien Ogier/Julien Igrassia (F), Skoda Fabia S2000, + 12:25,3
8. Evgeny Novikov/Denis Giraudet (RUS/F), Ford Fiesta RS WRC, + 21.10,1
9. Nasser Al-Atiyah/Giovanni Bernacchini (QA/I), Citroën DS3 WRC, + 28:22,6
10. Ott Tänak/Kuldar Sikk (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 37:19,4