Citroën in Wales auf Titeljagd
Sébastien Loeb hoff auf den Hersteller-Titel
Beim zehnten WM-Lauf auf der britischen Insel rückt der achtfache Rekord-Champion Sébastien Loeb etwas in den Hintergrund. In der walisischen Hauptstadt Cardiff steht am Sonntag, 16. September 2012, sein Team in Vordergrund. Das Zwei-Zacken-Team kann dort vorzeitig zum achten Mal und zum fünften Mal in Folge die Hersteller-Krone holen, falls Loeb und sein Teampartner sechs Punkte als Ford einfahren.
Normalerweise war die einstige RAC-Rally im November der krönende Saisonabschluss. Doch diesmal findet der britische Rallye-Klassiker wie 2004 und 2005 früher im September als viertletzter WM-Lauf statt. Der Veranstalter hofft damit, die sonst übliche Schlammschlacht auf den walisischen Waldwegen verhindern zu können.
Im letzten Jahr hatte Loeb am Sonntagmorgen einen unverschuldeten Unfall auf der Transportetappe zwischen der 18. und 19. Prüfung. Eine Spanierin vergass, dass sie auf einer britischen Strasse unterwegs war und fuhr auf der rechten statt auf der linken Seite. Sie stiess mit Loeb, nur 1,4 Sekunden hinter dem führenden Ford-Piloten Jari-Matti Latvala, zusammen. Dies bedeutete für den bereits als Weltmeister feststehenden Loeb das vorzeitige Ende.
Dennoch mag Loeb, der in Grossbritannien schon dreimal gewonnen hat, diese Rallye. «Das ist eine Rallye, wie ich sie mag. Ich habe an sie aus den letzten Jahren gute Erinnerungen», meinte der siebenmalige Saisonsieger. «Es wäre natürlich toll, auch dieses Jahr dort zu gewinnen und dem Team zum achten Hersteller-Titel zu verhelfen. Wir selbst wären dann in der Situation, dann bei unserem Heimspiel im Elsass den neunten Fahrer-Titel gewinnen zu können. Dennoch werde ich diese Rallye in Wales wie jede andere angehen.»
«Wir haben die tolle Chance bei noch vier ausstehenden Rallyes, den Hersteller-Titel zu gewinnen. Wir können erneut unser ausgezeichnetes Teamwork seit Saisonstart zu beweisen», sagte Citroën-Sportchef Yves Matton, dessen zwei Fahrer bei den bislang neun ausgefahrenen WM-Rallyes fünf Doppelsiege geholt haben. «Wir sind aber vorsichtig und haben ein Auge auf unsere Konkurrenten, gerade bei solchen Bedingungen wie in Wales. Wir erwarten eine sehr schwierige Rallye, bei der ein gutes Management eine wichtige Rolle spielt, aber auch dem Wetter kommt eine Schlüsselfunktion zu.»
«Ich mag diese Rallye», gesteht Mikko Hirvonen. «Wir erreichen dort eine sehr hohe Geschwindigkeit. Der Fahrer muss sehr konzentriert sein. Die Prüfungen sind toll. Das ist nicht nur meine Meinung. Normalerweise sind die Prüfungen am Ende des Jahres sehr schmierig. Das muss aber diesmal nicht sein. Falls es trocken bleibt, dürfte es für alle etwas einfacher sein. Dafür sind sie aber auch schneller. Dennoch müssen wir dann harte Reifen benutzen. Das macht die Sache wieder etwas schwieriger.»