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Knappe Führung für VW Pilot Sébastien Ogier

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier

Sébastien Ogier

WM-Tabellenführer Sébastien Ogier sicherte sich beim vierten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Portugal den Sieg am ersten Tag.

80 Kilometer auf Zeit, nur 119 Meter Vorsprung: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) führen mit dem Volkswagen Polo R WRC die Rallye Portugal knapp an. Ebenfalls vorn in der Spitzengruppe dabei: Ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), die nur 11,4 Sekunden hinter Ogier/Ingrassia auf Platz drei rangieren.

Für Spannung sorgt beim vierten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) die Reifenwahl der Teilnehmer auf den ersten fünf der insgesamt 15 Wertungsprüfungen. Der Einsatz der zwei von Michelin angebotenen Mischungen ist auf insgesamt 24 Reifen beschränkt. Wer im Poker am Ende richtig liegt, werden erst die folgenden beiden Rallye-Tage zeigen. Als einziges Team setzten Ogier/Ingrassia bei teils feuchten, teils trockenen Bedingungen auf vorwiegend weiche Reifen und vertrauten dabei auch auf ihre sehr reifenschonende Fahrweise – zumindest am Freitag eine gute Entscheidung. Ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila waren mit der härteren Mischung ebenfalls erfolgreich.

Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN), die den erstmals eingesetzten dritten Polo R WRC steuern, verloren wegen eines Lecks im Hydraulik-Kreislaufs der Servolenkung dagegen viel Zeit. Ihr Polo R WRC wird allerdings am Rallye-Samstag wieder topfit am Start stehen.

Stimmen, 1. Tag Rallye Portugal

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #7:
«Wir sind vorsichtig in den Morgen gestartet und haben zu Beginn eine Mischung aus harten und weichen Reifen ausgewählt. Von der zweiten Prüfung an waren wir auf harten Reifen unterwegs. Im zweiten Durchgang der beiden Prüfungen am Morgen habe ich mich wohler gefühlt. Mit Platz drei sind wir sehr zufrieden und unser Ziel ist es, die Position innerhalb der Top Drei zu verteidigen. Der Wettbewerb und auch die Prüfungen werden ab morgen noch herausfordernder. Aber ich habe auch ein paar Ideen, wie wir das Auto für morgen in der Fahrwerksabstimmung noch weiter verbessern können.»

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #8:
«Der Tag verlief ganz gut für uns, auch wenn wir nicht zu Hundert Prozent die richtige Reifenentscheidung getroffen haben. Die weichen Reifen haben nur heute Morgen in der ersten Prüfung, in der es rutschig war, einen Vorteil gebracht. Die restliche Prüfungen, besonders die zweite, waren brutal fürs Auto. Körperlich fühle ich mich immer noch nicht hundertprozentig fit. In der Prüfung kann ich das zwar weitestgehend ausblenden, aber jetzt am Ende des Tages merke ich, dass ich körperlich immer noch nicht der Alte bin.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9:
«Es ist einfach fantastisch, dieses Auto zu fahren. Der Polo R WRC hat viel mehr Leistung als die Rallye-Autos, die ich zuvor gefahren bin. Sich daran zu gewöhnen, ist die wichtigste Aufgabe bei dieser Rallye. Mir geht es also darum, so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln. Ich denke, dass wir allein heute eine steile Lernkurve hingelegt und wir uns in Sachen Speed bereits stark verbessert haben. Leider hatten wir auf der vierten Wertungsprüfung nach nur einem Kilometer keine Servounterstützung der Lenkung mehr. Wir haben ein Leck gefunden und für die letzte Prüfung behoben. Morgen sind wir das erste Auto auf der Strecke – das macht die Sache sicher nicht einfacher. Aber wir sind hier, um zu lernen. Auch das gehört dazu.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor:
«Die Rallye Portugal wird in den kommenden Tage noch richtig spannend. Heute waren im Hinblick auf die Ergebnisse sowohl harte als auch weiche Reifen die richtige Wahl. Wie sich das am Ende auszahlen wird, wissen wir erst am Sonntag. Insofern muss ich unseren Fahrern erneut ein Kompliment aussprechen. Sébastien Ogier hat mit hauptsächlich weichen Reifen und seiner schonenden Fahrweise heute einen minimalen Vorsprung herausgefahren. Aber auch die harten Reifen waren keine schlechte Wahl, was die Zeiten und die Position von Jari-Matti Latvala zeigen. Andreas Mikkelsen hat heute wegen eines Lecks im Kreislauf der Servolenkung Zeit verloren. Aber möglichst viel Erfahrung im Wettbewerb zu sammeln, ist für ihn weiter möglich: Wir werden ihm bis morgen wieder einen super vorbereiteten Polo R WRC hinstellen.»


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