Mercedes-Legende Eugen Böhringer verstorben
Eugen Böhringer, langjähriger Werksfahrer bei Mercedes, starb am 19. Juni im Alter von 91 Jahren in Stuttgart. Der Schwabe war in den Fünfziger und Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts ein bekannter Pilot: Er fuhr anfangs Alfa Romeo, trat dann zweimal mit den wuchtigen Heckflossen-Mercedes bei der Rallye Monte Carlo an, siegte 1962 bei der Mörder-Fahrt Lüttich-Sofia-Lüttich, bei der runde 5500 Kilometer nonstop, mit einstündiger Pause in Sofia, zu absolvieren waren.
Zweimal gewann Böhringer die Akropolis und zweimal den «Großen Strassenpreis von Argentinien», alles auf Mercedes.
Im AvD-Blatt Motor-Reise-Revue fixierte Eugen einmal die Anforderungen an einen Rallyefahrer in jenen Zeiten: «Wer bei einer Spezialrallye vier Tage und vier Nächte am Volant eines Wagens sitzt und ihn mit (erlaubter ) Höchstgeschwindigkeit über Autobahnen, Landstrassen und fast unbefahrbare Pässe jagt, der braucht das Auge eines Adlers und Nerven wie breite Nudeln. Dennoch wäre der beste Fahrer aufgeschmissen, hätte er sich den falschen Co-Piloten ausgesucht.»