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Loebs Abschied ohne Glanz, Ogiers Meisterkrönung

Von Toni Hoffmann
Frankreich-Sieger Sébastien Ogier

Frankreich-Sieger Sébastien Ogier

Die große «Seb-Show» in Frankreich ist beendet, mit sehr unterschiedlichem Ausgang. Sébastien Ogier holte Lorbeer, Sébastien Loeb die Häme des einzigen prominenten Ausfalls.

Der neunfache Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb hat sich bei seiner letzten Rallye nicht gerade mit Rum bekleckert. Statt des erhofften 79. Gesamtsieges verabschiedete sich der 39-Jährige vor den Toren seiner Geburtsstadt Haguenau bei seiner letzten Dienstfahrt im Citroën DS3 WRC am Sonntagmorgen auf nasser Piste ins Aus. Ein solches unrühmliches Ende hatte sich der als Perfektionist geltende Loeb bei seinem 169. und letzten WM-Einsatz nicht vorgestellt. So bleibt es für «Superseb» in seiner einzigartigen Kariere seit 1999 bei 116 Podiumsplatzierungen, 1.619 WM-Punkten und 900 Bestzeiten. 2014 bestreitet der erfolgreichste Rallyefahrer als neue Herausforderung zusammen mit Citroën die komplette Saison in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft.  

Mit Siegerlorbeer endete hingegen der drittletzte Saisonlauf für seinen Namensvetter Sébastien Ogier. Mit dem einem Bonuspunkt auf der so genannten «Powerstage» am Donnerstagabend krönte sich der 29-Jährige aus der französischen Alpenstadt Gap vorzeitig zum Meister. Mit seinem siebten Saisonsieg im VW Polo R WRC machte er sein erfolgreichstes Wochenende komplett.  

«Es war die ganze Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Es ist fantastisch, hier wieder gewonnen zu haben. Die Zuschauer waren am ganzen Wochenende super. Was man von den Bedingungen nicht behaupten kann», war der Kommentar des Siegers Ogier. Seinem Volkswagen-Team fehlten zum vorzeitigen Gewinn der Hersteller-Wertung sechs Punkte. Die Wolfsburger führen nach elf Läufen klar mit 339 Punkten und 80 Zählern vor Citroën.  

Nach 20 Prüfungen lag Ogier bei seinem zweiten Heimsieg 12,2 Sekunden vor dem Deutschland-Sieger Dani im Citroën DS3 WRC und 22,7 Sekunden vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala, der am Vortag vorne lag. «Natürlich ist man immer enttäuscht, wenn man Zweiter wird», gestand Sordo. «Das war ein besonders schwere Rallye, aber wir stehen auf dem Podium. Wir haben lange um den ersten Platz gekämpft. Das macht mich stolz und zufrieden.»  

Das meinte auch Latvala, der am Samstagabend sehr knapp mit nur vier Zehntelsekunden vor Sordo führte. «Wir haben bei dieser Rallye keinen Fehler gemacht. Uns fehlt nur ein ganz kleines Bisschen noch zum Sieg. Das war meine erste Rallye ohne Probleme seit langem», führte Latvala an.  

Pechvogel Neuville

Zu den Pechvögeln gehörte neben dem Aussteiger und Ausscheider Loeb Thierry Neuville. Er lag von der sechsten bis zehnten Prüfung in Front. Dann warf ihn ein Reifenschaden am Ford Fiesta RS WRC auf den fünften Zwischenrang und den vierten Endrang (Rückstand: 1:17,9 Minuten) zurück und deswegen seinen möglichen ersten Sieg verpasste. «Ich wollte beweisen, dass ich diese Rallye gewinnen kann. Noch hoffe ich darauf in Spanien oder in Großbritannien», meinte Neuville.  

In der WRC2 feierte Robert Kubica im Citroën DS3 RRC seinen vierten Sieg und übernahm mit 126 Punkten dort wieder die Führung. Am Ende hatte er einen klaren Vorsprung von 4:03,1 Minuten auf Elfyn Evans im Ford Fiesta R5. Christian Riedemann erreichte in der WRC3-Kategorie und damit bei den Citroën Top Driver hinter Quentin, Sébastien Chardonnet und Keith Cronin den vierten Rang.  

Endergebnis nach 20 Prüfungen:  

1. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, 2:48:53,0 h.
2. Sordo/Del Barrio (E), Citroën DS3 WRC, + 12,2 sec.
3. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 22,7
4. Neuville/Gilsoul (B), Ford Fiesta RS WRC, 1:17,9 min.
5. Novikov/Minor (RUS/A), Ford Fiesta RS WRC, + 3:07,8
6. Hirvonen/Lehtinen (FIN), Citroën DS3 WRC, + 3:38,5
7. Mikkelsen/Nagle (N/IRL), VW Polo R WRC, + 4:02,8
8. Östberg/Andersson (N/S), Ford Fiesta RS WRC, + 4:34,1
9. Kubica/Baran (PL), Citroën DS3 RRC, + 9:24,9
10. Dumas/Giraudet (F), Ford Fiesta RS WRC, + 11:44,1

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