«Monte» Ogier: «Es ist einfach unglaublich»
Bryan Bouffier
Die Rallye Monte Carlo ist und bliebt speziell mit den Bedingungen auf den Pisten unberechenbar. Schon viele Fahrer wurden Opfer dieser fast alljährlichen Tatsache. Die neue Saison macht keine Ausnahme. Die dritte Prüfung, der erste Durchgang der 19,34 km langen «Mountauban sur l'Ouveze/Laborel, mit dem eingeschneiten Col de Petry warf das Gesamtklassement gehörig durcheinander. Die etablierten Werksfahrer wie der Weltmeister Sébastien Ogier und sein VW-Partner Jari-Matti Latvala strauchelten. Dafür setzte sich Bryan Bouffier im privaten Ford Fiesta RS WRC an die Spitze. Bouffier, Citroën-Werksfahrer Kris Meeke, Hyundai-Werkspilot Dani Sordo und Elfyn Evans im Ford Fiesta von M-Sport gingen mehr auf Nummer «sicher» und zogen zwei Schneereifen auf. Die das nicht taten, eierten teils über die Piste und verloren deswegen viel Zeit und Positionen.
Der Absturz des Champions
Bouffier markierte nicht nur seine erste WM-Bestzeit, sondern er übernahm auch seine Führung bei einem WM-Lauf. Evans war dort nur fünf Zehntelsekunden langsamer, Sordo acht Sekunden und Meeke 16,1 Sekunden. Ogier kassierte dort 1:34,1 Minuten auf Bouffier, Latvala gar 2:27,6 Minuten, in der Gesamtwertung landete er mit einem Rückstand von 3:04,2 Minuten auf Platz 18. Im Gesamtklassement rückte Meeke mit einem Rückstand von 13,6 Sekunden auf den zweiten Platz vor. Sordo mit 41,5 Sekunden Rückstand auf den dritten Rang. Der zuvor führende Robert Kubica, der auf der Prüfung im Ford Fiesta RS WRC nur die zehnte Zeit mit einem Rückstand von 1:24,3 Minuten zu Bouffier erzielte, rutschte auf den vierten Platz, aber nur eine Sekunde hinter Sordo, ab. Ogier wurde nach der dritten Entscheidung mit einem Rückstand von 1:19,4 Minuten auf dem neunten Gesamtrang hinter Evans und dem Citroën-Neuling Mads Østberg geführt.
Fast schon «Monte» typisch sind die Plätze sechs und sieben. Rang sechs mit einem Rückstand von 51,7 Sekunden schnappte sich Sábastien Chardonnet im wesentlich PS schwächeren Citroën DS3 R3 (210 PS). Chardonnet erzielte mit einem Rücksatnd von 7,8 Sekunden die viertbeste WP-Zeit. Der Schweizer Altmeister Olivier Burri reihte sich im Ford Fiesta S2000 auf dem siebetn Platz (1:09,0 Minuten zurück) ein. Burri glänzte auf der Prüfung mit der drittschnellsten Ziet, 5,4 Sekunden hinter Bouffier.
Das war die Begründung von Ogier für seinen Absturz: «Ich fuhr zehn Kilometer auf Slicks im Schnee. Es war unglaublich». Die Eisspione des Weltmeister-Teams Volkswagen lagen mit ihren Information wohl ziemlich daneben. Das bestätigte auch Kollege Latvala: «Ich hatte keinen Grip, konnte fast gar nicht fahren. Es war für mich unmöglich, das Auto zu pilotieren. Ich bin wirklich kein Risiko eingegangen.»
«Auch mit Schneereifen war es auf dieser Prüfung nicht einfach. Man musste sich sehr konzentrieren», führte der neue Spitzenreiter Bouffier an.
«Sogar mit Schneereifen war es auf dieser Prüfung unglaublich und in der Tat sehr gefährlich. Einfach sehr schwierig», gestand Meeke. «Ich bin durchgekommen. Ich konnte auf dieser Prüfung wenig machen. Die Jännerrallye war im Vergleich zur Rallye Monte Carlo viel, viel leichter», erklärte der entthronte Leader Kubica, der in der ersten Januar-Woche bei der österreichischen Jännerrallye seinen ersten Sieg in der Rallye-Europameisterschaft erzielt hatte.
Stand nach der 3. von 15 Prüfungen:
1. Bouffier/Panseri (F) Ford Fiesta RS WRC, + 45:34,2 min.
2. Meeke/Nagle (GB/IRL) Citroën DS3 WRC, + 13,9 sec.
3. Sordo/Marti (E) Hyundai i20 WRC, + 41,5
4. Kubica/Szczepaniak (PL) Ford Fiesta RS WRC, 42,5
5. Evans/Barritt (GB) Ford Fiesta RS WRC, + 46,7
6. Chardonnet/de la Haye (F) Citroën DS3 R3, + 51,7
7. Burri/Gordo (CH) Ford Fiesta S2000, + 1:09,0
8. Östberg/Andersson (N/S) Citroën DS3 WRC, + 1:14,0
9. Ogier/Ingrassia (F) VW Polo R WRC, + 1:19,4
10. Melicharek/Melicharek (SVK) Ford Fiesta RS WRC, + 1:55,2