Argentinien: Erster Gesamtsieg für Kris Meeke
Siegpremiere für Kris Meeke
Kris Meeke hat in Argentinien beim 56. Anlauf seinen ersten Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft erzielt. Nach zwölf Prüfungen lag Meeke, mit 35 Jahren einer der ältesten Sieges Debütanten, im Citroën DS3 WRC 18,1 Sekunden vor seinem Teamkollegen Mads Östberg. Mit dem dritten Platz (Rückstand: 3:27,4 Minuten) erreichte Elfyn Evans im Ford Fiesta RS WRC seine beste WM-Platzierung.
Der vierte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft wurde überschattet vom Unfall von Hayden Paddon, der am Freitag mit seinem aus der Kontrolle geratenen Hyundai i20 WRC sechs Zuschauer verletzte. Ein 25-jähriger Zuschauer wurde mit mehreren Frakturen auf die Intensivstation gebracht.
«Ich bin stolz auf diesen Sieg. Es ist lange her, dass ein Brite gewonnen hat. Diesen Sieg widme ich Colin», sagte der strahlende Sieger Meeke bei der Zielankunft im zentralargentinischen Villa Carlos Paz. Seit 2002 mit dem Sieg in Kenia des im September 2007 bei einem Hubschrauberabsturz tödlich verunglückten Colin McRae hat mit Meeke wieder ein Brite eine WM-Rallye gewonnen.
«Das war in der Tat ein hartes Wochenende. Wir haben hierfür sehr schwer gearbeitet. Ich fühle mich aber nicht besonders, weil ich enttäuscht über die 45 Sekunden bin, die wir wegen eines technischen Problems früh verloren haben. Ein Sieg war möglich», führte Östberg an.
Meeke beendete eine längere Durststrecke des achtfachen Marken-Champions Citroën, der im August 2013 in Deutschland mit Dani Sordo zuletzt gesiegt hatte. Im August 2012 gab es in Finnland mit Sébastien Loeb und Mikko Hirvonen den letzten Doppelsieg für die Franzosen, die mit nun 94 Triumphen weiter das erfolgreichste Herstellerteam in der Rallye-WM bleiben. Das Zwei-Zacken-Team feierte in Villa Carlos Paz seinen zehnten Argentinien-Sieg.
Argentinien-Desaster für Volkswagen
Das Meisterteam von Volkswagen musste im Land der Gauchos Wunden lecken. Nur der Doppelweltmeister Sébastien Ogier erreichte, mit 35 Strafpunkten wegen seines Ausscheidens am Freitag belastet, auf dem 17. Endrang (37:11,5 Minuten Rückstand) das Ziel. Der Vorjahressieger Jari-Matti Latvala schied am Schlusstag als bis dahin Gesamtdritter auf der vorletzten Entscheidung mit der gleichen Diagnose am Polo aus. Der bisherige Tabellenzweite Andreas Mikkelsen stellte seinen Polo ohne rechtes Hinterrad auf der letzten Prüfung ab. An dem gleichen Felsen wie Mikkelsen scheiterte der bis dahin auf Rang sieben liegende Thierry Neuville mit seinem Hyundai i20 WRC.
Der dreifache Saisonsieger Ogier, der sich noch drei Fahrer-Bonuspunkte für die Bestzeit auf der letzten Prüfung sicherte, holte immerhin vier Zähler für VW in der Hersteller-WM. Der Titelverteidiger aus Wolfsburg bleibt dennoch in der Tabelle mit 103 Punkten vorne, 18 Zähler vor Hyundai und auch vor Citroën. Titelverteidiger Ogier führt weiter klar die Gesamtwertung mit 84 Punkten vor Östberg (51 Zähler) an.
Den WRC2-Sieg holte Yazeed Al-Kuwari im Ford Fiesta RRC 2:45,6 Minuten vor den Ford Fiesta R5-Piolten Diego Dominguez und schon 12:02,2 Minuten vor Jari Ketomaa, der aber 55 Punkten die Tabellen anführt.
Endstand nach 12 Prüfungen:
1. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën DS3 WEC, 3:41:44,9 h.
2. Östberg/Andersson (N/S), Citroën DS3 WRC, + 18,1 sec.
3. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta RS WRC, + 3:27,4 min.
4. Prokop/Tomanek (CZ), Ford Fiesta RS WRC, + 6:26,1
5. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 10:46,7
6. Al Qassimi/Bernarcchini (QA/I), Citroën DS3 WRC, + 11:19,9
7. Al-Kuwari/Marshall (UAE/GB), Ford Fiesta RRC, + 16:02,6
8. Dominguez/Galindo (RA), Ford Fiesta R5, + 18:48,2
9. Saba/Cagnotti (PY/RA) Skoda Fabia S2000, + 21:20,6
10. Villagra/Curletto (RA), Ford Fiesta MR, + 25:19,6