Thema des Tages: Zuschauer vs. Streckenposten
Die Fans kommen in Scharen – nicht alle suchen sich sichere Standorte
Als Robert Kubica bei hohem Tempo an einer doppelten Kuppe beinahe sein Auto verlor, hatten Dutzende direkt neben der Strecke stehende Zuschauer einfach nur Glück. Auch als Andreas Mikkelsen einmal kurz von der Piste abkam, ein paar Campingstühle abräumte und die dort noch vor wenigen Augenblicken sitzenden Zuschauer nach allen Seiten auseinander spritzten, hatte Fortuna alle Hände voll zu tun. «Wenn hier nicht durchgegriffen wird, geschieht eine Katastrophe», meinte ein Teammanager, der lieber nicht namentlich zitiert werden will.
Schon nach dem Shakedown hatten sich einige Fahrer über Zuschauer beschwert, die an gefährlichen Stellen standen. Entweder innerhalb von Sperrzonen oder an Stellen, an denen weit und breit kein Streckenposen zu sehen war. An vielen Stellen machten sich unvernünftige Zuschauer einen Spaß daraus, Katz‘ und Maus mit den Sicherheitskräften zu spielen.
Ein Duell, in dem die Streckenposten von vorneherein als zweite Sieger feststanden. Wenn Dutzende von Menschen einfach über eine Absperrung klettern, muss auch der engagierteste Posten kapitulieren. Nicht jeder bringt den Mut auf, über Funk die Rallyeleitung zu informieren.
Und so dauerte es bis zur Wertungsprüfung 14, bis zum ersten Mal seitens der Organisation durchgegriffen wurde. Vor dem geplanten zweiten Durchgang der WP «Mazury» ignorierten sogenannte «Fans» sogar die Anweisungen der Besatzungen der Vorausfahrzeuge. Dieses Mal ließen sich die Offiziellen nicht auf der Nase herumtanzen – sie stoppten die Prüfung.
Mit dunklen Vorahnungen wird nun der – kurze – Sonntag erwartet. Dann strömen alle Fans zu einer einzigen Prüfung, auf der es zu allem Überfluss nur einen halbwegs guten Punkt zum Zuschauen gibt.