Thema des Tages: Citroën stark wie lange nicht mehr
Citroën-Pilot Kris Meeke fährt beim Saisonauftakt überraschend um den Sieg
Kaum hat sich Citroën als Werksteam offiziell aus der Weltmeisterschaft zurückgezogen, fährt ein DS3 WRC um den prestigeträchtigen Sieg bei der Rallye Monte Carlo. Der schon öfters voreilig abgeschriebene Kris Meeke war im Verlauf der ersten Etappe mit Abstand der Einzige, der das Tempo von VW-Werkspilot Sébastien Ogier mitgehen konnte. Rang zwei im Zwischenziel ist eine Position besser als sein bisher bestes Monte-Carlo-Ergebnis aus dem Jahr 2014.
Allerdings unterscheidet sich das jetzt für Einsätze verantwortliche französische Privatteam PH Sport zumindest beim Saisonauftakt noch wenig von der ehemaligen Werksmannschaft. Kris Meeke und Beifahrer Paul Nagle erhielten für die «Monte» den ersten neu aufgebauten DS3 WRC seit drei Jahren. Um die beiden «ausgeliehenen» Werksfahrer Meeke und Stéphane Lefebvre kümmern sich zumindest im Hintergrund bekannte Gesichter. Von Citroën-Motorsportdirektor Yves Matton bis zum Physio Marc Germain. Das Service-Camp ist weitgehend identisch zu 2015. Nur der Standort hat sich geändert – die DS3 WRC stehen nicht mehr in Nachbarschaft zu den Werksteams von Volkswagen oder Hyundai, sondern etwas abseits mitten unter den Privatteams.
Schon am Donnerstagabend hatte Meeke mit der Zwischenführung überrascht. Im Verlauf des Freitags wechselte die Spitze zwischen ihm und Ogier drei Mal hin und her. In ihrem Zweikampf setzten sich der dreimalige Weltmeister aus Frankreich und sein 36 Jahre alter Herausforderer aus Nordirland immer weiter von der Konkurrenz ab. Im Etappenziel am Freitag trennten die beiden nur 9,5 Sekunden. Jari-Matti Latvala auf Rang drei hatte schon mehr als eine Minute Rückstand.
«Es läuft super, ich gehe noch nicht einmal besonders große Risiken ein», behauptete Meeke. Dieselbe Aussage gab’s allerdings auch von Konkurrent Ogier. Das verspricht eine spannende zweite Etappe am Samstag, wenn knapp 174 Kilometer Wertungsprüfung auf dem Programm stehen.
«Schwierig wird vor allem die WP 10, in der es einen verschneiten Anstieg und eine vereiste Abfahrt gibt. Der Rest ist wahrscheinlich trocken», blickt Meeke voraus. Die Reifenwahl könnte also wieder einmal das Zünglein an der Waage sein.