Rallye Schweden: Wieder WRC2-Sieg für Elfyn Evans
Unangefochten an der Tabellenspitze der WRC2 – Ford-Pilot Elfyn Evans
Sein WRC2-Sieg bei der Rallye Monte Carlo war offensichtlich keine Eintagsfliege. Überraschend gewann der aus Wales stammende Elfyn Evans (Ford) in dieser Kategorie auch die Rallye Schweden – gegen die versammelte Elite der skandinavischen Schnee-Spezialisten. Evans, im vergangenen Jahr noch mit einem Fiesta WRC in der «richtigen» WM am Start, hatte im Ziel 14,7 Sekunden Vorsprung vor Lokalheld Pontus Tidemand. Dem Skoda-Werkspiloten wäre der Sieg wohl nicht zu nehmen gewesen, hätte er nicht bereits während der ersten Etappe fast eine Minute durch eine gebrochene Mutter an einer Antriebswelle verloren (WP 7).
So etablierten sich zunächst Esapekka Lappi (Skoda) und Fredrik Ählin (Ford) als härtester Gegner von Evans. Der von einer Grippe geschwächte Lappi rutschte allerdings von der Strecke (WP 7) und verlor fast zwei Minuten. Als die Rückholfeder des Gaspedals brach, erlebte auch der kurzzeitig sogar führende Ählin einige Schreckmomente. Mit einer Notreparatur mittels Gummiband konnte der Schwede das Problem halbwegs lösen. Im Etappenziel hatte er 17,1 Sekunden Rückstand auf Evans.
Während der zweiten Etappe bliesen Lappi und Tidemand zur Aufholjagd. Evans behielt allerdings auch die Nerven, als ein Problem mit der Lenkung auftrat. «Wir konnten zwar mit Bordmitteln reparieren. Aber so ein richtig gutes Gefühl hat man nicht mehr», beschrieb der Ford-Pilot. Er slber bestritt erst seine dritte Schnee-Rallye, sein neuer Beifahrer Craig Parry war sogar Schweden-Neuling. Am Abend führte die Briten immer noch, jetzt 17,9 Sekunden vor Tidemand. Pechvogel des Tages war Fredrik Ählin, der erst durch einen Reifenschaden Zeit verlor und wenig später seinem Ford ein Rad ausriss.
Am Sonntag wurde zwar nur noch eine Prüfung gefahren. Evans ließ sich den Sieg nicht mehr entreißen. Veränderungen gab es dagegen im Verfolgerfeld. Lappi überholte auf den letzten Drücker noch Anders Grøndal (Ford). Und Ole Christian Veiby (Skoda) schnappte sich noch Rang sechs von Emil Bergkvist (Citroën).
Dass in der WRC2 ordentlich Gas gegeben wird, bewies nicht zuletzt das Mächtigkeitsspringen am «Colin’s Crest». Der Norweger Eyvind Brynildsen (Ford) sprang an der berühmten Kuppe weiter als alle WRC-Piloten und stellte mit 45 Metern einen neuen Rekord auf. Seine Geschwindigkeit beim Abheben: 165 km/h.
Rallye Schweden, Ergebnis WRC2
1. Elfyn Evans/Craig Parry (Ford Fiesta R5 Evo), 2:05.04,4 Stunden
2. Pontus Tidemand/Jonas Andersson (Skoda Fabia R5), + 14,7 Sekunden
3. Esapekka Lappi/Janne Ferm (Skoda Fabia R5), 1.50,9 Minuten
4. Anders Grøndal/Miriam Walfridsson (Ford Fiesta R5), 1.53,0 Minuten
5. Eyvind Brynildsen/Anders Fredriksson (Ford Fiesta R5), 2.30,5 Minuten
6. Ole Christian Veiby/Stig-Rune Skjaermoen (Skoda Fabia R5), 2.40,6 Minuten
WRC2-Tabelle nach 2 Läufen
1. Elfyn Evans (Großbritannien/Ford), 50 Punkte
2. Armin Kremer (Deutschland/Skoda), 18 Punkte
3. Pontus Tidemand (Schweden/Skoda), 18 Punkte
4. Quentin Gilbert (Frankreich/Citroën), 15 Punkte
5. Esapekka Lappi (Finnland/Skoda), 15 Punkte
6. Yoann Bonato (Frankreich/Citroën), 12 Punkte