Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Yamaha Cup: Heimsieg für Ben Gädke

Von Andreas Gemeinhardt und Thomas Kohler
Luca Hansen, Ben Gädke und Markus Reiterberger (v.l.)

Luca Hansen, Ben Gädke und Markus Reiterberger (v.l.)

Ben Gädke gewann auf dem Sachsenring den vierten Lauf zum Yamaha R6 Dunlop Cup vor Luca Hansen und Markus Reiterberger. Lucy Glöckner ereilte das Sturzpech.

Das Trio Ben Gädke, Luca Hansen und Markus Reiterberger bot den 27.000 Zuschauern auf dem Grand Prix-Kurs über die komplette Renndistanz eine unterhaltsame Vorstellung mit tollen Überholmanövern und einem spannenden Finale. «Ich habe in der letzten Runden noch mal richtig gepusht, da ich mit einem Angriff von Markus rechnete.», erklärte Gädke, der im gerade einmal elf Kilometer entfernten Ölsnitz zu Hause ist. Doch Reiterberger geriet selbst unter Druck von Luca Hansen und musste diesen nach einem kleinen Fehler sogar noch passieren lassen.

Bereits in der ersten Runde stürzte Lucy Glöckner, nachdem sie das Hinterrad von Ben Gädke touchierte. «Ben fuhr an dieser Stelle sehr vorsichtig», meinte die Siegerin vom Eurospeedway. «Ich habe die Situation wohl falsch eingeschätzt.» Gädke hatte am Nürburgring einen Nuller geschrieben. Ein gutes Resultat war beim Heimspiel notwenig, damit der Meisterschaftszug nicht frühzeitig ohne ihn abfährt. Von besonderem Druck wollte der 17-jährige Schüler aber nichts wissen «Ich bin vor jedem Rennen ziemlich nervös, doch das legt sich nach dem Start», erklärte der Sieger. «Einen Heimvorteil habe ich hier auch nicht. Wir haben am Sachsenring kaum Trainingsmöglichkeiten.»

Nach dem Start hatte es zunächst den Anschein, als könne sich Markus Reiterberger absetzen. «Ich hab's auch versucht, merkte aber schnell, dass dies heute nicht funktionieren würde», räumte der 16-jährige Bayer ein. Als in der Schlussphase Gädke die Führung übernommen hatte, änderte Reiterberger seinen Plan. «Ich wollte in der letzten Runde attackieren, leistete mir aber einen Fehler, der mich so viel Schwung gekostet hat, dass sich Luca in der letzten Kurve noch vorbeiquetschen konnte.» Damit ging der zweite Platz an Luca Hansen, dem 18-jährigen Sieger von Oschersleben. «Mein Start war nicht gut, daran muss ich noch arbeiten», glaubt Hansen, der zwischenzeitlich sogar die Führungsarbeit leistete. Hinter dem Siegertrio lieferten sich Takumi Endo und Patrick Vincon ein Privatduell. Dabei behielt der Japaner das bessere Ende für sich.

Am Samstag hatte sich Robert Neubert mit seiner zweiten Pole den besten Startplatz gesichert, doch im Rennen steckte der 17-jährige zu lange hinter Andreas Beutelrock fest. Mit acht Punkten wurde die die Aufholjagd von Marc Neumann belohnt, Stefan Ströhlein konnte verschmerzen, dass er in der letzten Runde noch Platz acht an den Kollegen abgeben musste. Den letzten Top-10-Platz erkämpfte sich Wim Van den Broeck. «Wir haben jetzt bei vier Rennen vier verschiedene Sieger gesehen, von den ersten fünf in der Meisterschaft ist keiner älter als 19 Jahre, dazu eine ganz enorme Leistungsdichte im ganzen Feld und eine grossartige Stimmung in der Truppe», zieht Cup-Koodinator Thomas Kohler eine überaus positive Halbzeitbilanz. «In zwei Wochen geht es auf dem Salzburgring weiter.»
 

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