Yamaha R6-Dunlop-Cup: Sieg mit Ansage
Podium Yamaha Cup Sachsenring
Vor dem siebten Saisonlauf des Yamaha R6-Dunlop-Cups auf dem Sachsenring sorgte Titelfavorit Niki Tuuli für reichlich Aufregung. Der Meisterschaftsleader war am Freitag bereits mit einer Handverletzung angereist, die er sich vor einer Woche bei einem Rennen in Skandinavien zugezogen hatte. Im Abschlusstraining flog der 16-jährige Finne dann erneut heftig ab und bescherte seinem Team eine Nachtschicht. Doch selbst der ungewohnte Startplatz in der vierten Reihe brachte ihn nicht aus der Ruhe.
Nach drei Runden tauchte Tuuli bereits auf Platz drei auf und in Runde sieben lag er in Front. Doch den Zielstrich überquerte diesmal Marco Nekvasil als Erster. Ein Sieg mit Ansage, denn Teamchef Günther Knobloch verkündete schon am Samstag, dass sein junger Schützling das Rennen gewinnen würde. «Es war ein verdammt enges Rennen. Niki und ich haben uns mehrfach berührt, es lief aber alles fair ab. Eigentlich plante ich meine Schlussattacke eingangs der letzten Runde am Ende der Zielgerade, doch das hat nicht funktioniert. Viele Möglichkeiten zum Überholen gibt es am Sachsenring nicht, deshalb setzte ich in der letzten Kurve alles auf eine Karte und es gelang», berichtete der 15-jährige Österreicher.
Wer erwartet hatte, dass Tuuli, auf Sicherheit fahren würde, um die fünf zum Titelgewinn fehlenden Punkte ins Ziel zu bringen, wurde schnell eines Besseren belehrt. «Mein Team hatte mir natürlich eingebläut, dass ein Top-Ten-Resultat genügt, aber ich fahre Rennen, um zu gewinnen und ich merkte, dass dies heute wieder möglich war. Zu Beginn der Saison hatte ich keinen Gedanken an den Titel verschwendet. Alles war neu für mich, mir war bekannt, wie hoch das Niveau im Cup ist und ich wusste nicht, wie rasch ich mit dem Umstieg von der 125er auf die 600er klar komme», verriet Tuuli, der bereits vier Siege auf seinem Konto hat und nun auch als erster finnischer Gewinner Cup-Geschichte schrieb.
Auf seinen ersten Sieg hatte nach seiner Trainingsbestzeit Philippe von Gunten gehofft, am Ende landete der 19-jährige Schweizer auf Rang drei: «Mein Start war prächtig, ich konnte gleich in Führung gehen, aber schon eine Runde später bremste sich Marco vorbei. Wenig später folgte Niki und ich beschloss, mich etwas zurückzuhalten und das Treiben der Beiden zu beobachten. Leider war ich am Schluss nicht nah genug für einen ernsthaften Angriff. Aber ich bin zufrieden, immerhin bin ich auch in der Meisterschaft auf Platz drei vorgerückt.»
Mit nur acht Zehntel Rückstand auf den Sieger musste sich Toni Riedel mit dem undankbaren vierten Platz begnügen: «Ich hatte mir für mein Heimrennen schon ein Podest erhofft», räumte der 17-jährige Mühlauer ehrlich ein. «Gleich nach dem Start war ich kurzzeitig in Führung, fuhr dann am Ende der Führungsgruppe. Mein Plan war, erst ganz zum Schluss anzugreifen, aber ich habe mich um einen eine Runde vertan und plötzlich war die Zielflagge da», ärgerte sich Riedel.
Nur knapp zwei Sekunden dahinter führte Andreas Klambauer eine vierköpfige Verfolgergruppe ins Ziel. Manou Antweiler wurde Sechster vor Danny Märtz. Marc Buchner, der vor dem Rennen noch theoretischen Chancen auf den Titel hatte, kam als Achter ins Ziel und fiel in der Gesamtwertung auf Platz vier zurück. Auf den restlichen Punkteplätzen kamen Max Fritzsch, Robert Neubert, Ville Valtonen, Dominik Engelen Julian Puffe, Martin Durdik und Reto-Luc Wiederkehr ins Ziel.