Yamaha R6-Dunlop-Cup: Antweilers Start-Ziel-Sieg
Manou Antweiler führt vor Marc Buchner und Marco Nekvasil
Antweiler hatte bereits am Samstag im Training mit seiner dritten Pole gezeigt, dass er die Saison mit seinem zweiten Saisonsieg abschliessen möchte. Im Rennen übernahm er gleich nach dem Start die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht einmal ab: «Auf der Boxentafel zeigte man mir immer '+0', ich wusste also, dass ich die Verfolger im Nacken hatte. Aber ich denke, ich hatte heute alles gut im Griff und am Schluss habe ich noch einmal forciert und konnte mich mit zwei schnellen Runden sogar etwas absetzen.»
Marc Buchner holte sich mit Rang zwei den dritten Platz in der Gesamtwertung zurück: «Das war mein Ziel. Nachdem ich in den letzten Rennen nicht konzentriert genug zu Werke gegangen bin, sagte ich mir, heute gibst du alles. Ich war diesmal vom Start weg vorne dabei und bin zufrieden, auch wenn es mit dem ersten Cup-Sieg wieder nicht ganz geklappt hat.» Der 21-Jährige plant nun für 2013 den Aufstieg in die Supersport-IDM.
Dort könnte er wieder auf Marco Nekvasil treffen. Der erst 15-jährige Österreicher favorsiert zwar die FIM-Superstock 600, wo er vor einer Woche als Gaststarter auf dem Nürburgring einen tollen achten Platz belegt hat, doch die IDM bleibt wäre interessante Alternative. «Nach dem Sieg vom Sachsenring wollte ich hier natürlich noch einmal gewinnen. Ich konnte Manou auch relativ locker folgen, aber für eine ernsthafte Attacke reichte es nicht, weil er offensichtlich in der zweiten Rennhälfte mehr Grip hatte. Aber ich habe die Saison als Zweiter abgeschlossen, das Jahr im Cup hat mir grossen Spass gemacht, und ich habe hier viel dazugelernt», zog Nekvasil eine positive Saison-Bilanz.
Niki Tuuli, der sich den Titelgewinn bereits vor zwei Wochen am Sachsenring vorzeitig gesichert hatte, kam ausgerechnet auf der einzigen IDM-Strecke, die der finnische Cup-Rookie bereits kannte, nicht wie gewohnt in Schwung und verpasste als Vierter erstmals seit sieben Rennen das Podest: «Meine verletzte Hand hat mich mehr behindert, als ich dachte, aber entscheidend war, dass mein Setup diesmal nicht optimal gepasst hat. Dadurch hatte ich hinten zu wenig Grip und wäre in der siebten Runde fast gestürzt.»
Für Danny Märtz gab es beim Heimspiel in Hockenheim mit Platz fünf endlich wieder Grund zur Freude: «Ein geiles Wochenende. Am Samstag habe ich nach drei Cup-Jahren endlich die begehrte Trainings-Uhr geholt. Mein Start war top, ich bin als Dritter in die erste Ecke eingebogen und lieferte mir schöne Kämpfe mit Niki und Marc. Ich war lange Zeit Vierter, dann kam Niki nach seinem Ausflug wieder vorbei. Ich sah aber, dass ich einen Tick später bremsen kann, weil sein Bike hinten sehr unruhig war und wollte in der letzten Runde in der Sachs-Kurve angreifen. Dann hatte ich aber selbst einen Rutscher und war dadurch nicht nah genug dran.»
Philippe von Gunten war vor dem Rennen einer der drei Kandidaten für die Vize-Meisterschaft, am Ende rutsche der 19-jährige Schweizer aber noch um einen Platz auf Rang vier der Gesamtwertung zurück. «Ich bin gut weggekommen, habe aber vor der zweiten Kurve einen Gang zu wenig heruntergeschaltet, dadurch sind beim Beschleunigen gleich einige Konkurrenten durchgeschlüpft. Ich bin auf Platz sechs zurückgefallen und dabei blieb es leider bis zum Schluss.»
Dahinter lieferte Max Fritzsch als Siebter sein bestes Saisonergebnis ab. «Den Start habe ich komplett verhauen, bremste aber vor der ersten Kurve extrem spät und konnte damit immerhin als Neunter einbiegen», berichtete der Cup-Youngster. «Wenig später habe ich durch einen Fehler erneut fünf Plätze eingebüsst, mich dann wieder vorgekämpft und konnte in der letzten Runde nach der Parabolika noch Julian ausbremsen.» Ein Manöver mit Folgen. Am Nachmittag marschierte Fritzsch mit einer großen Schere zu Julian Puffe und stutzte dessen blonde Lockenpracht. «Wir hatten vor dem Rennen gewettet, dass der Bessere von uns dem anderen die Haare schneiden darf», verriet der neu gestylte Puffe, der sich in seinem ersten Cup-Jahr dennoch als Achter über sein bestes Saisonresultat freuen konnte.
Toni Riedel wurde Neunter auf einer Strecke, die ihm überhaupt nicht liegt. «Ich war lange Zeit in unserer Verfolgergruppe vorne, aber die Führungsarbeit liegt mir nicht, daran muss ich künftig arbeiten», räumte der 17-jährige Mühlauer ein, der wohl wie Fritzsch und Puffe im kommenden Jahr wieder im Cup an den Start gehen wird. Den zehnten Platz erkämpfte sich Andreas Klambauer. Den Österreicher plagte eine Sehnenscheidenentzündung. Hinter Klambauer teilten sich Ville Valtonen, Robert Neubert, Dominik Engelen, Reto-Luc Wiederkehr und Patrik Zupancic die letzten Punkte in dieser Saison.