MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Yamaha-Cup: Max Fritzsch triumphiert in Schleiz

Von Andreas Gemeinhardt
Max Fritzsch: «Geschafft!»

Max Fritzsch: «Geschafft!»

Die Pechsträhne ist vorbei! Max Fritzsch gewinnt das Rennen des Yamaha R6-Dunlop Cups. Dominik Engelen übernimmt die Gesamtführung.

Was musste Max Fritzsch  in den letzten Wochen alles wegstecken? Als Mitfavorit in die Saison gestartet, fiel seine Halbzeitbilanz niederschmetternd aus: Elfter Tabellenplatz. Einem zweiten Platz in Oschersleben standen gleich drei Nullnummern gegenüber. Verständlich, dass dem 16-jährigen Sachsen und seinem Team nach dem Sieg in Schleiz ein großer Stein vom Herzen fiel. 

«Ich war vor dem Rennen schon etwas nervös, hatte aber auch ein gutes Gefühl, weil es von Anfang an gut lief», meinte Fritzsch, der in der zweiten Runde die Führung übernahm. «Julian liess lange Zeit nicht locker, doch ich habe mich auch konditionell richtig gut gefühlt und in den letzten fünf Runden noch einmal voll gepusht.» In der Auslaufrunde verdrückte Fritzsch unterm Helm das eine oder andere Tränchen. «Der Druck war schon enorm», verriet er. «Aber nachdem der Meisterschaftszug abgefahren ist, betrachte ich jetzt jedes Rennen für sich und freue mich natürlich vor allem auf den nächsten Lauf zuhause am Sachsenring.»

«Beim Heimrennen auf dem Podest zu stehen, ist ein Traum», erklärte der Schleizer Julian Puffe, der zwar kurz vor Schluss noch den zweiten Platz an Dominik Engelen verlor, aber auch als Dritter glücklich war. «Nach dem Start habe ich erstmals ein Cup-Rennen angeführt. Als Max vorbei war, konnte ich ihm lange Zeit folgen und hatte sogar das Gefühl, noch ein bisschen schneller fahren zu können. Aber ich habe wohl in der Anfangsphase meine Reifen etwas zu stark strapaziert. Fünf Runden vor Schluss hat dann der Grip nachgelassen und ich hatte gleich mehrere heftige Rutscher, die Dominik ausnutzen und mir noch den zweiten Platz wegschnappen konnte.»   

Dominik Engelen reist damit als neuer Meisterschaftsleader zum nächsten Rennen an den Sachsenring. Der Leverkusener zog nach Punkten mit Ville Valtonen gleich. Beide haben zwei Siege und einen zweiten Platz auf dem Konto, aber Engelen zudem noch einen dritten vom Saisonauftakt am EuroSpeedway. Für seine Blitzstarts bekannt, kam er diesmal nicht ganz perfekt von der Linie: «Mein Vorderrad stieg hoch, aber nach der ersten Kurve war ich trotzdem Dritter». Den Platz hielt der 17-jährige bis zwei Runden vor Schluss. «Als ich merkte, dass Julian immer wieder Rutscher hatte, sah ich meine Chance und habe sie genutzt. Die letzten beiden Runden bin ich dann Kampflinie gefahren», schilderte Engelen, auf den in drei Wochen ein weiteres Highlight wartet. Dann startet er bei der Superbike-WM auf dem Nürburgring mit einer Wildcard in der Superstock-600-EM.   

Ein Abonnement auf den vierten Platz scheint Toni Riedel gelöst zu haben. Wie zuletzt in Oschersleben und am Red Bull Ring verpasste der 18-Jährige in Schleiz knapp das Podium. Ville Valtonen büßte als Fünfter die Führung ein, die er seit dem Auftaktsieg am EuroSpedway innehatte. Patryk Kosiniak landete auf dem sechsten Platz vor Roman Fischer, Roger Gantner, Christoph Pudlo und Reto-Luc Wiederkehr.   

Das Qualifying wurde am Samstag nach einem schweren Unfall von André Siemon vorzeitig abgebrochen. Siemon wurde mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma per Hubschrauber in die Uniklinik nach Jena geflogen und zunächst in ein künstliches Koma versetzt. Erfreulicherweise gab es am Abend Entwarnung. «Wir haben André am Sonntagnachmittag besucht. Er konnte mittlerweile die Intensivstation verlassen und lässt allen Helfern herzliche Grüße ausrichten», berichtete Cup-Koordinator Thomas Kohler erleichtert.

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