Formel 1: FIA spricht Urteil

24h Le Mans: Toyota im freien Training final vorne

Von Oliver Müller
Auf den letzten Drücker schiebt sich Kamui Kobayashi noch an zwei privaten LMP1 vorbei und markiert die Bestzeit im freien Training zu den 24h von Le Mans. Crash von Tracy Krohn sorgt für Unterbrechung von 45 Minuten.

Nach all dem nicht enden wollenden Vorgeplänkel ist bei der diesjährigen 87. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans nun endlich Track-Action angesagt. Und im einzigen freien Training deutete sich zunächst einen kleine Überraschung an. Denn bis wenige Sekunden vor dem Fallen der schwarzweiß karierten Flagge lagen zwei private LMP1 an der Spitze des Klassements. Dann schlug jedoch Toyota-Werksfahrer Kamui Kobayashi zu und setzte mit einer Zeit von 3:18,091 Minuten den Bestwert.

Bevor der Japaner, der wie üblich mit Mike Conway und José María López unterwegs ist, sich die Bestzeit der Session sicherte, lag der BR1 von Stoffel Vandoorne lange Zeit auf dem ersten Platz. Der Belgier kam auf 3:19.931 Minuten. «Die Zeit habe ich gesetzt, als ich zum ersten Mal volle Pulle um die Strecke fuhr. Ich hatte sogar noch etwas Verkehr auf meiner Runde. Grundsätzlich ist eine Zeit im freien Training jedoch nicht viel Wert. Später in der Qualifikation kommt es drauf an. Insgesamt fühlte sich der Kurs teilweise anders an, als beim Vortest vor gut anderthalb Wochen», meinte der Belgier, der gemeinsam mit Mikhail Aleshin, Vitaly Petrov fährt.

Rang drei ging an den Rebellion R13 von Nathanaël Berthon, Thomas Laurent und Gustavo Menezes. Hier hatte der letztgenannte Amerikaner mit 3:19,690 Minuten ebenfalls die Schallmauer von 3:20 Minuten unterboten. Damit lagen drei verschiedene Marken/Fahrzeuge auf den ersten drei Plätzen. Dieses insgesamt doch ein wenig überraschende Ergebnis deutet vielleicht tatsächlich auf eine spannende Qualifikation hin.

Erst auf Rang vier folgte der zweite Toyota TS050 Hybrid von Fernando Alonso, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima, der in 3:20,941 Minuten um den 13,626 Kilometer langen Kurs fuhr. Dahinter platzierte sich der zweite Rebellion R13 mit Neel Jani, André Lotterer und Bruno Senna (3:21,257 Min.) und der BR1 von Egor Orudzhev, Stéphane Sarrazin und Sergey Sirotkin mit 3:22,431 Minuten.

Die Session war von vielen Ausrutschern und Crashes geprägt. Am schlimmsten traf es Tracy Krohn im Porsche 911 RSR von Dempsey-Proton Racing. Der älteste Fahrer im Feld hatte draußen auf der Hunaudières (zwischen den beiden Schikanen) einen heftigen Einschlag. Krohn wurde mit Rückenschmerzen vorsichtshalber sogar ins Krankenhaus eingeliefert. Grundsätzlich soll es ihm aber den Umständen entsprechend gut gehen. Die Bergung des Fahrzeuges inklusive der Reparaturen an der Strecke brachte zum Mitte der Session eine gute 45-minütige Unterbrechung.

In der GTE-Klasse lagen zwei Werks-Porsche an der Spitze. Der Wagen von Michael Christensen, Kévin Estre und Laurens Vanthoor setzte eine Zeit von 3:52,149 Minuten. Direkt dahinter folgte der 911 RSR der Youngster Mathieu Jaminet, Sven Müller und Dennis Olsen mit 3:52,464 Minuten. Die Top Drei komplettierte der Ferrari 488 GTE Evo von Davide Rigon, Sam Bird und Miguel Molina mit 3:52,743 Minuten.

Am heutigen Mittwoch folgt ab 22:00 Uhr bereits die erste Qualifikation zu den 24 Stunden von Le Mans. Zwei weitere Quali-Session steigen dann am Donnerstag ab 19:00 bzw. 22:00 Uhr.

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