24h Le Mans: Toyota - «Sind im Fenster für den Sieg»
Toyota: Regen wäre gut
Das Kräfteverhältnis an der Spitze scheint nach dem Qualifying in Le Mans weitestgehend eindeutig zu sein. Porsche ist über eine schnelle Runde nicht zu schlagen, aber mit Fragezeichen bei der Performance über mehrere Stints. Audi ist etwas langsamer als die Konzernschwester, dafür aber unglaublich konstant. Toyota ist ganz einfach zu langsam und bei Nissan sitzen am Samstagabend ohnehin alle neun Fahrer gemeinsam noch vor Sonnenuntergang beim Abendbrot.
Zumindest bei Toyota dürfte die Einschätzung aber nicht zutreffen, sowohl Porsche und Audi-Ingenieure warnen davor, die Japaner vorschnell abzuschreiben. Im Qualifying fehlten den beiden TS040 6,6, und 6,8 Sekunden, doch zu keinem Zeitpunkt machte sich Toyota ans Werk um die Bestzeit zu kämpfen. «Wir haben hier keine Chance um die Pole zu kämpfen, daher lag es nicht in unserem Interesse mit solchen Dingen unnütz Zeit zu verlieren», sagte Toyota-Technikchef Pascal Vasselon. «Um die Pole kämpfen kostet in Le Mans besonders viel Zeit. Mann muss wegen dem starken Verkehr bei jedem run mindestens drei volle Runden kalkulieren, also insgesamt fünf, macht dann mehrere Anläufe und verheizt eigentlich nur Reifen. In unserer Situation ist das sinnlos. Für das Team ist das natürlich keine einfache Situation, wenn die Anderen plötzlich Gas geben. Aber wir haben einfach andere Dinge zu tun. Wenn man einen Vergleich ziehen will, muss man unsere zwei Autos mit dem #7 Audi vergleichen, denn ich denke der Audi war bisher auf einem ähnlichen Programm unterwegs wie wir. Im Rennen sehe ich uns zwei Sekunden hinter Audi.»
Toyota will im Rennen die Taktikkarte spielen: «Im Rennen werden wir auf eine andere Strategie setzen als Audi und Porsche. Das ist nie einfach und wir dürfen uns absolut keinen Fehler erlauben. Wir sind weiterhin in dem Fenster, um das Rennen zu gewinnen. Das ist eine ganz objektive Aussage anhand unserer Strategie. Wenn wir es im Rennen immer schaffen im richtigen Moment die passenden Reifen auf dem Auto zu haben, das Auto ganz lassen und keinen Ärger mit der Technik haben, sind wir siegfähig. Wir haben aber keinen Raum für Fehler.»
Sollte sich das Wetter im Rennen so präsentieren wie am Freitag in Le Mans, steigen die Toyota-Chancen proportional mit dem Niederschlag. «Im Regen sind wir sehr konkurrenzfähig. Das haben wir am Testtag und am Mittwoch gesehen, wenn es naß war, lagen wir immer unter den Schnellsten. Zusammen mit dem Regen kommen aber meist viele Dinge, die man nicht erwartet hat. Wenn es Wolkenbrüche gibt, kann man es nicht mehr kontrollieren.»