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24h Le Mans: Frontantrieb - Triumph oder Harakiri?

Von Yörn Pugmeister
Fronttriebler wie den Nissan gab es in Le Mans schon viele

Fronttriebler wie den Nissan gab es in Le Mans schon viele

Nissan versucht in Le Mans mit einem Frontantrieb. Neu oder innovativ ist das bei den 24h nicht. Fronttriebler sind in Le Mans fast so alt wie das Rennen selbst.

Europäische Fronttriebler rannten schon seit über 80 Jahren in Le Mans. Nissan will nun auf recht unjapanisch laute Art versuchen, mit drei Autos nicht so zu scheitern wie jene 125 Mobile, die sich ebenfalls an Vorderrädern auf’s Podium ziehen lassen wollte

Der erste Rennwagen mit angetriebenen Vorderrädern für Le Mans hieß Tracta, und zwei dieser französischen Mobile waren 1927 gemeldet. Da einer samt Fahrer vor dem Rennen schon auf der Straße zerknittert worden war, startete Eigner und Pilot Jean-Albert Gregoire - nachdem er per Lautsprecher- Ausruf einen Hilfspiloten als seinen Co gefunden hatte. Er wurde siebter nach 1687 Kilometern mit einem Schnitt von 70 km/h. 1928 bekam Tracta Konkurrenz von Alvis – die siegten gleich. Bis 1934 balgten nur diese beiden Marken, dann tauchte die Fima Derby auf, wird aber geschlagen.

1937 erscheinen drei Adler Trumpf «Rennlimousinen» aus Deutschland und räumen mächtig ab - bis zum Beginn des Krieges - in der Klasse bis 1500 ccm. Zehn Jahre später meldet sich 1949 Charles Deutsch mit einem Auto von René Bonnet mit Antrieb à la Citroen, Aero Minor kommt 1950 mit zwei Fronttrieblern aus der Tschechei dazu. 1950 treffen die auf Frontal- Renner von Monopole, Callista und DB, deren Vorderräder von Panhard – Zweizylindern gedreht werden.

Immerhin: in den Jahren 1953 bis 1962 sind regelmäßig bis zu acht «Vorderlader» mit winzigen Hubräumen um 850 ccm im Geschäft, unter ihnen auch ein Saab. 1963 sieht ein DKW F 12- Chassis an der Sarthe- und seinen Unfall in der ersten Runde.

Als der ACO Motoren unter 1000 ccm verbietet, muss Motorenlieferant Panhard passen- obwohl die DB mit ihren hochgejazzten 1187ccm-Trieblingen jetzt 220 km/ laufen. 1966 tritt ein gewisser Claude Ballot-Lena, der später im Gruppe C-POrsche starten sollte, in einem Mini-Marcos an, wird 15. im Klassement und beendet damit die Fronttriebs-Ära in Le Mans. Zwar versucht sich Citroen 1972 noch mit einem SM, scheitert aber schon in der Qualifikation.

Bleibt abzuwarten, was Nissan als 14. Marke reißen kann, wo ihre exakt 125 Vorfahrer nie sonderlich reüssierten. Immerhin lassen sich die Japaner von Dreiliter- Turbomotoren um die Strecke zerren….

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