Jesko Raffin: Sieg vor Augen, dann abgeräumt
Jesko Raffin aus dem Team Ponsracing startete in Jerez von der Pole-Position und wurde in der letzten Runde im Kampf um den Sieg abgeschossen. Edgar Pons siegte somit vor Moto2-Rookie Florian Alt.
Pole-Setter Jesko Raffin verteidigte nach dem Start seine Führung und zog sogleich davon. Nach einer Runde hatte er bereits 1,357 sec Vorsprung auf Sebastián Porto und Florian Alt. Doch in der letzten Runde stürzten Jesko Raffin und Sebastián Porto im Kampf um den Sieg. Raffin lag in Führung und Porto schoss ihn bei einem missglückten Überholmanöver ab.
«Es ist zum aus der Haut fahren und am liebsten würde ich Porto ordentlich ins Gewissen reden, denn so ein dummer Fehler dürfte einen erfahrenen Piloten, wie er es ist, nicht passieren», schimpfte Raffin nach dem Rennen.
«Inzwischen ist der gröbste Zorn verflogen und ich blicke bereits dem nächsten Rennen in Aragón entgegen», versicherte der Schweizer. «Ich war mir meiner Sache in Jerez recht sicher. Ich konnte konstant Rundenzeiten im Bereich von 1:45-Mitte fahren, was auch die Vorgabe für das Rennen war. Der Start selbst war hervorragend und schon in der ersten Runde konnte ich mich ein wenig absetzen. Mein ursprünglicher Plan war auch abzuhauen, aber wegen der bei weitem heißeren Temperaturen gegenüber den Trainingstagen musste ich auf die Reifen Rücksicht nehmen und reduzierte daher mein Tempo etwas. Deswegen konnte Porto aufholen, bis er schließlich unmittelbar hinter mir war. Ich habe dann auch keine Gegenwehr geleistet, als er mich etwa bei der Hälfte der Distanz überholte. Danach studierte ich ihn ganz genau, um einen Plan für die letzten Runden zu schmieden. Es war relativ schnell zu erkennen, dass ich ihn am Ende der Gegengeraden aus dem Windschatten easy überholen kann. Außerdem wollte ich beim ersten Rennen auf gar keinen Fall ein unnötiges Risiko eingehen. Daher habe ich ihn mir wie geplant in der letzten Runde dort wieder geschnappt», erklärte Raffin seine Taktik.
In der finalen Kurve der letzten Runde kam es dann zum Unfall: «Bis zur allerletzten Kurve lief dann auch alles nach Plan und ich hatte eigentlich die Zielflagge schon vor Augen, bis er auf einmal mit einem gewaltigen Speed-Überschuss auf den Curbs innen daher schoss und natürlich zu Sturz kam. Kein Mensch auf diesen Planet kann an dieser Stelle mit dieser Geschwindigkeit diese Situation meistern und leider war ich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Mein Rennen endete im Kiesbett anstatt auf der obersten Stufe des Podiums. Im Gegensatz zu ihm konnte ich das Rennen nicht zu Ende fahren, weil einige Teile weggebrochen waren.»
Obwohl Raffin in Jerez den Rennsieg und wichtige Punkte verlor, ist er für den Rest der Saison äußerst zuversichtlich. «Bis auf diesen unglücklichen Ausgang war das erste Wochenende der neuen Saison trotzdem nur genial. In jeder Session bin ich ganz vorne mit dabei gewesen und das stimmt mich enorm zuversichtlich. Selbst wenn nun ein beträchtlicher Rückstand aufzuholen ist, bin ich überzeugt, dass ich in dieser Meisterschaft gut abschneiden werde.»