Etappe 6: Bittersüßer Doppelsieg für X-raid Mini
Der Belgier Guillaume de Mevius konnte den Vorteil einer hinteren Startposition nutzen und eroberte den wichtigen Tagessieg für die bayrische X-raid-Truppe. Auf Position zwei fuhr mit eineinhalb Minuten-Rückstand João Ferreira ein. Somit schlug der neu entwickelte Benziner-Mini das in den Vorjahren genutzte alten Diesel-Modell.
«Es war richtig guter Tag für uns. Wir wollen in der zweiten Woche jetzt richtig Druck machen, da die erste für uns nicht so gut gelaufen ist. Unser Ziel ist es, einige Punkte für die Meisterschaft zu sammeln und schließlich bei der Dakar am Ende noch in die Top Ten hinein zu fahren», kommentierte de Mevius den Erfolg.
Für den dritten Mini-Piloten Guerlain Chicherit ist die Dakar aber zu Ende.Der Franzose war mit hoher Geschwindigkeit über eine große Bodenwelle gefahren, drehte sich nach rechts und überschlug sich dann mehrfach. Das Heck des Wagens wurde dabei kompett abgeissen. Chicherit und sein Beifahrer Alex Winocq hatten den spektakulären Unfall schjeinbar unverletzt überstanden. Da Chicherit dann doch unter starken Nackenschmerzen litt, wurde er mit dem Helicopter vorsorglich zur Untersuchung ins Krankenhaus geflogen.
Nicht weit von der Unfallstelle entfernt war der Brasilianer Lucas Moraes (Toyota) mit Technikmaläsen fast zwei Stunden eingebremst worden.
In der Gesamtwertung spitzte sich heute das Toyota-Helix Duell um die Führung zu. Lokalmatador Yazeed Al Rajhi begann den Samstag mit einem Rückstand von knapp über zehn Minuten auf den Dakar-Leader Henk Lategan. Bis zur Hälfte der Etappe hatte Al Rajhi zweieinhalb Minuten aufgeholt und das trotz eines defekten Rades.
Bei der Neutralisierung zur Halbzeit der Etappe kam dann einer der Toyota-Wasserträger zur Hilfe: Der Sieger der dritten Etappe, Saood Variawa, spendete eines seiner Ersatzräder an Al Rajhi. Der gab darauf hin iweiterhin kräftig Gas und baute seinen Vorsprung von Lategan gnadenlos aus.
Auf den letzten 30 Kilometern sah es so aus, als könnte es für Letegan eine plötzliche Verschnaufpause geben: Al Rajhi verlor in den Dünen zweieinhalb Minuten. Zuvor war Lategans Vorsprung im Gesamtklassement schon auf unter fünf Minuten geschrumpft. Bis zum Ziel stieg er auf 7.16 Minuten wieder an. Al Rajhi hatte das aber mit Intension sichergestellt. Der ausgebuffte Wüstenfuchs wollte sicherstellen, dass er die Etappe ja nicht gewinnt. Somit hatte er erreicht, dass er am mirgingen Sonntag nicht von vorne starten muss, denn: Die Motorräder fahren auf der siebten Etappe separat und setzen so für die Autoerststarter keine Zeit gewinnenden Spuren.
Obwohl Al Rajhis Strategie dazu führte, dass der Abstand in der Etappe nicht kleiner wurde, wie er es vielleicht hätte sein, gab Lategan zu, dass seine mangelnde Erfahrung wohl in der jetzt begonnen zweiten Dakar-Woche Al Rajhi wohl bevorteilen wird, denn:«Die dünenreiche Strecke kennt Yazeed als sein heimisches Terrain ziemlich gut».
Dacia Sandrider-Pilot Nasser Al-Attiyah fuhr heute auf den drittem Platz. Sein Ziel ist es Mattias Ekstöm (Ford Raptor) den letzten Podiumsplatz im Gesamtklassement noch abzunehmen. Der Katari liegt aktuell 7.58 Minuten hinter dem Schweden.
Toyota-Pilot Botterill führte nach etwa einem Drittel an und wurde dann Tagesdritter. Die Etappe führte über insgesamt 829 Kilometer. Sie war in zwei große Wertungsprüfungen aufgeilt. Diese umfassten eigentlich 606 Kilometer, von denen aber schließlich nur 434 zur Wertung kamen.
Ergebnis der 6. Etappe
1. de Mevius/Baumel (Mini) 4:34.49 Stunden
2. Ferreira/Palmeiro (Mini) +1.34 Minuten
3. Al-Attiyah/Boulanger (Dacia) +2.01
4. Botterill/Murphy (Toyota) +3.25
5. Al-Rajhi/Gottschalk (Toyota) +3.35
6. Baciuska/Mena (Toyota) +5.31
7. Lategan/Cummings (Toyota) +6.36
8. Ekström/Bergkvist (Ford Raptor) +8.09
9. Prokop/Chytka (Ford) +10.00
10. Roma/Haro (Ford) +10.06
Gesamtwertung nach sechs von 12 Etappen, Hali - Al Duwadimi (224/829 Kilometer)
1. Lategan/Cummings (Toyota) - 32:51.36 Stunden
2. Al-Rajhi/Gottschalk (Toyota) +7.16 Minuten
3. Mattias Ekström (Ford) +22.27
4. Al-Attiyah/Boulanger (Dacia) +30.25
5. Guthrie/Walch (Ford) +50.16
6. Serradori/Minaudier (Century) +56.28
7. Yacopini/Oliveiras (Toyota ) +1:18.18 Stunden
8. Quintero/Zenz (Toyota) +2:36.37
9. Ferreira/Palmeiro (Mini) +1:47.13
10. Baragwanath/Cremer (Century) +2:05.30