Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Etappe 10: Ford gewinnt, Lategan führt wieder

Von Martin Gruhler
Nani Roma triumphierte heute und bescherte M-Sport Ford damit einen historischen ersten Dakar-Etappensieg. Mit Taktikspielchen verbunden liegt Lategan wieder in der Gesamtwertung vorne.

Auf der zehnten Etappe prägte vor allem Taktik das Geschehen. Die Favoriten um Topplatzierungen im am Freitag endgültig bestimmten Gesamtklassement waren bewusst langsam unterwegs um für die morgige vor entscheidende Tagesprüfung das Rennen aus weiter hinteren Positionen in Angriff nehmen zu können.

Gestern hatte der Südafrikaner Henk Lategan die Gesamtführung der Rallye Dakar an seinen Toyota-Teamkollegen Yazeed Al-Rajhi verloren. Nun eroberte er diese wieder für viele überraschend zurück und besitzt nun wieder einen Vorsprung von zweieinhalb Minuten Vorsprung.

Durch die Pokerspiele der Toppiloten gelang es einigen kleinen Side-by-Side-Autos in die Top Ten heute vorzufahren.

Seit dem ersten Tag der 47. Ausgabe der Rallye Dakar ist Taktik bereits angesagt. Zwei Etappen vor Schluss spielt sie wohl eine entscheidende Rolle für den Ausgang der Veranstaltung.

Lokalmatador Yazeed Al Rajhi verlor zusammen mit seine Navigator Timo Gottschalk auf der Strecke von Haradh nach Shubaytah rund neun Minuten auf Lategan. Indes zeigte sich Al Rajhi überhaupt nicht beunruhigt, weil er wusste, dass er, wenn auf der morgigen vorletzten Etappe alles gut läuft, die Führung wieder zurück gewonnen werden kann.

«Wir sind einmal im Sand stecken geblieben, weil wir es vielleicht auch etwas zu leicht genommen haben. Alles ist ansonsten heute gut gelaufen, das ist das Wichtigste. Ich denke ich habe eine gute Position für morgen. Es gibt keinen Druck und nun hoffe, dass alles gut laufen wird»“, kommentierte Al Rajhi nach der Etappe

Auf der anderen Seite meinte der Gesamtsiegrivale Lategan, dessen Plan es heute gleichfalls war, sich nicht zu weit vorne zu platzieren: «Es war überhaupt nicht beabsichtigt heute schnell zu fahren. Wir fuhren eigentlich ein sehr schönes und gleichmäßiges Tempo. Dann kam Martin Prokop an uns vorbei geflogen und wir dachten 'hoppla, vielleicht fahren wir zu langsam'. Also legten wir wieder Tempo zu und folgten ihm. Die Erfolgsformel für morgen könnte sein, dass wir keine vordere Straßenposition besitzen um die Etappe als Spurenleger anführen zu müssen».

Der Spanier Nani Roma und sein Beifahrer Alex Haro-Bravo gewannen die Etappe und bescherten M-Sport Ford damit den wertvollen historischen ersten Dakar-Etappensieg. Die Tatsache war indes zweitrangig im Hinblick auf die spannenden Auseinandersetzung um den Gesamtsieg.

Romas Teamkollege Mattias Ekström liegt weiterhin auf dem dritten Platz der Gesamtwertung. Er profitierte dabei von einem Navigationsfehler des Dacia-Sandridere-Duos Nasser Al-Attiyah und Edouard Boulanger. So konnte der Ex-DTM-Pilot mit dem Tagesergebnis den hauchdünnen Vorsprung auf Al-Attiyah nach dessen gestrigen Sieg in der Gesamtwertung wieder auf knapp vier Minuten ausbauen.

Fahrer der leistungsschwächeren Side-by-Side-Fahrzeuge konnten durch die Taktikspiele der Topfahrer heute richtig profitieren und in die Top Ten vorfahren. Die saudische Fahrerin Dania Akeel verpasste mit ihrem Taurus den Etappensieg heute um keine zwei Minuten, Sara Price fuhr mit dem Can-Am auf die feine zehnte Position.

Der Deutsche Daniel Schröder, der im Prolog schon eine besondere Visitenkarte seines Könnens abgeliefert hatte durfte sich über das bestes Tagesergebnis Volkswagen Amarok mit Platz acht freuen.

Das Teilnehmerfeld gelangte heute ins "Empty Quarter", der größten Sandwüste der Erde, wo auch die beiden letzten Tagesprüfungen der Dakar stattfinden werden.
Die zehnte Etappe führte über eine 520 Kilometer lange Verbindungsstrecke auf öffentlichen Straßen zur eigentlichen Zeitprüfung über gerade 123 Kilometer in einer herausfordernden Dünenlandschaft. Die Streckenführung der Motorräder und der Automobile war heute wiederum getrennt gewesen.

 

 

Ergebnis der zehnten 10. Etappe:   Haradh - Shubaytah (520/115 Kilometer)

1. Roma/Haro (Ford) 2:06.34 Stunden
2. Moraes/Monleon (Toyota) +0.18 Minuten
3. Akeel/Duple (Taurus) +1.40
4. Baragwanath/Cremer (Century) +2.21
5. Lopez Contardo/Latrach (Can-Am) +4.11
6. Ferioli/Einaldi (Can-Am) +4.36
7. Navarro/Herrera (Taurus) +4.44
8. Schröder/Köhne (Volkswagen) +5.11
9. Yacopini/Oliveras (Toyota) +5.18
10. Price/Berriman (Can-Am) +5.36

 

Gesamtwertung nach zehn von 12 Etappen

1. Lategan/Cummings (Toyota) 47:29.57 Stunden
2. Al-Rajhi/Gottschalk (Toyota) +2.27 Minuten
3. Ekström/Bergkvist (Ford) +26.46
4. Al-Attiyah/Boulanger (Dacia) +30.21
5. Guthrie/Walch (Ford) +54.05
6. Serradori/Minaudier (Century) 59.41
7. Yacopini/Oliveras (Toyota) +1:33.30 Stunden
8. Quintero/Zenz (Toyota) +1:36.45
9. Ferreira/Palmeiro (Mini) +2:08.35
10. Baragwanath/Cremer (Century) +2:17.06

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